Niederbayern

Tag des Offenen Ateliers in Niederbayern am 6. Oktober mit 189 Künstlern

(ra) Der Tag des Offenen Ateliers findet heuer zum 14. Mal statt. Nachdem Hubert Huber, der Vorsitzende des Berufsverbandes Bildender Künstler (BBK) Niederbayern die ursprüngliche Idee dazu hatte, wurde der Aktionstag seit 2001 alle zwei Jahre durchgeführt. „So viele teilnehmende Künstler wie heuer hatten wir noch nie“, freut sich Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, der beim Pressegespräch gemeinsam mit Projektleiterin Veronika Keglmaier für den Tag wirbt.

Werben für den Tag des Offenen Ateliers (v. r.) Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Künstlerin Susanne Sorg, Projektleiterin Veronika Keglmaier und Hubert Huber, Vorsitzender des BBK Niederbayern. – Foto: Bezirk Niederbayern/Manuela Lang

Susanne Sorg hatte dafür ihr Atelier in Passau vorab geöffnet und gab den Medienvertretern bereits Einblick in den Entstehungsprozess ihrer filigranen Glasobjekte – so wie sie es auch am 6. Oktober tun wird. „Ziel ist es, die Hemmschwelle zu senken, damit auch Menschen mit Kunst in Berührung kommen, die sich sonst vielleicht nicht in ein Atelier trauen“, erklärt Heinrich. Dass das aufgeht, zeigen die Ergebnisse der Umfragen unter den teilnehmenden Künstlern. „Viele geben an, dass ganz neue Gesichter unter den Besuchern sind – eine Klientel, die in der Regel nicht zu Vernissagen kommt“, erklärt Keglmaier. Seit einigen Jahren sind in dem umfangreichen Programm, das online unter www.ateliers-in-niederbayern.de abgerufen werden kann, auch barrierefreie Ateliers aufgeführt. „Wenn es rollstuhlgerecht ist oder auch, wenn man Kunstwerke vor Ort ertasten kann, damit es auch für blinde Menschen ein Erlebnis ist.“

Das niederschwellige und unverbindliche Angebot lockt nicht nur Nachbarn an, die zum ersten Mal beim Künstler von nebenan vorbeischauen, sondern auch Kunstinteressierte von weiter weg. Diese Begegnungsmöglichkeiten in der Fläche Niederbayerns machen den Reiz aus und genau das wird auch von anderen Bezirken in Bayern sowie Regionen außerhalb Bayerns anerkennend wahrgenommen. „Es gibt Kollegen, die unser Format gerne als deutschlandweites Modell einführen möchten, weil es sich bei uns in Niederbayern so bewährt“, sagt der Vorsitzende des BBK Niederbayern, der gemeinsam mit seinem Kollegen vom BBK Niederbayern-Oberpfalz den Aktionstag mit unterstützt. „Wir sind sehr froh, dass der Bezirk das seit so langer Zeit umsetzt und wir so gemeinsam die Hemmschwellen gegenüber dem Kunstgenuss und den Künstlern abbauen können“, sagt Huber.

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Die Künstler unterscheiden sich in ihren Techniken, weil sie teilweise aus verschiedenen Kulturen kommen und von dort spannende neue Ansätze mitbringen. Aber auch die traditionellen Werkstoffe wie etwa Glas oder Keramik spielen eine große Rolle. „Beim Tag des Offenen Ateliers haben auch die beiden Fachschulen – die Glasfachschule in Zwiesel und die Keramikschule in Landshut – geöffnet, so dass sich Interessierte dort über die Ausbildungsmöglichkeiten informieren können. „Wir haben zwar keine Kunstakademie in Niederbayern, dafür aber zwei Schulen mit Weltbedeutung“, betont Hubert Huber am Ende. Genauso habe Susanne Sorg als mittlerweile einzige aktive Glaskünstlerin in Passau einen guten Ruf weit über Niederbayern hinaus – am Tag des Offenen Ateliers kann man ihr genau über die Schultern schauen.

„Das trifft auf sehr viele der 189 Kunstschaffenden zu und zeigt, wie großartig und lebendig die Kunstszene in Niederbayern ist. Wir können nur alle ermuntern, dieses Angebot anzunehmen und hinzugehen“, schloss Heinrich und Huber ergänzte: „Wir Künstler freuen uns jedenfalls sehr darauf.“