Tag der Organspende: Lediglich 36 Prozent der Deutschen besitzen Spenderausweis
(ra) Anlässlich des diesjährigen Tages der Organspende am 3. Juni sieht sich auch die Landshuter Landtagsabgeordnete Ruth Müller verpflichtet, für das Ausfüllen eines Organspenderausweises zu werben. Sie selbst hat seit dem 18. Lebensjahr einen solchen Ausweis in der Tasche.
„In Deutschland ist man nicht automatisch Organspender“, erklärt Müller. Vielmehr gilt seit 2012 die „Entscheidungslösung“, was bedeutet, dass sich jeder Mensch ab dem 16. Lebensjahr dafür entscheiden kann, einen ausgefüllten Organspenderausweis bei sich zu tragen. Dadurch kann im Todesfall anderen Menschen geholfen werden. „Seit meinem 18. Lebensjahr habe ich meinen eigenen Organspenderausweis jeden Tag in der Tasche“, sagt die Gesundheitspolitikerin. So könne jeder Mensch seine Entscheidung treffen, ob und welche Organe nach seinem Ableben gespendet werden sollen.
Um das Bewusstsein für Organspende zu stärken und vor allem Vertrauen in die Organspende und die Transplantationsmedizin wieder herzustellen, soll die Staatsregierung gezielt über die Möglichkeiten der Organspende aufklären. Denn während nach Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) 81 Prozent der Deutschen der Organspende positiv gegenüber stehen, haben lediglich nur 36 Prozent tatsächlich einen Organspenderausweis.
Seit 1983 findet jeweils am ersten Samstag im Juni der bundesweite Tag der Organspende statt. Die praktischen Spenderausweise im Scheckkarten-Format können kostenfrei über die BZgA oder beim nächsten Rathaus bezogen werden.