21. April 2025
Straubing

Straubinger SPD will eine feministische Stadtgesellschaft aktiv fördern

(ra) Anlässlich des Internationalen Frauentags haben sich am Sonntag Straubinger SPD-Mitglieder auf Initiative von Sonja Hofmeister, Vertreterin der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen des Ortsvereins Straubing, im Herzen des Projektstandorts „Soziale Stadt Straubing-Süd“ getroffen. „Gerade die aktuelle Corona-Pandemie offenbart zunehmend die Problematiken der Gleichstellung der Geschlechter: Die Frauen sind es, die in den systemrelevanten Bereichen unsere Gesellschaft zusammenhalten und am Leben erhalten, gleichzeitig aber kaum dafür gewürdigt und deren Arbeit anerkannt wird“, so Hofmeister. 

Dabei reiche es nach Ansicht der Straubinger Genossen nicht aus, Gleichstellung im Gesetz zu verankern, aber es nicht vollumfänglich im gesellschaftlichen Miteinander zu leben und umzusetzen. Gerade in der Politik vor Ort ist es wichtig vor allem auch die Anliegen der Familien viel stärker zu forcieren, denn es sind besonders die Frauen, die durch die mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sowie dem Equal-Pay-Gap zurückstecken müssen und dadurch unter extrem hohen Druck leben. „Betroffene Frauen wissen doch am besten, wie ihnen geholfen werden kann. Die Kommunalpolitik sollte sich Gedanken machen, was die Kommunalpolitik vor Ort für sie tun kann“, so Stadträtin Gertrud Gruber weiter.

„Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum für Familien und mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse für Frauen“, fordert dabei der neue SPD-Vorsitzende Simon Bründl in Richtung der beiden Stadträte Gertrud Gruber und Peter Stranninger auf, im Stadtrat die Diskussion dazu erneut anzustoßen, um die Situation im sozialen Wohnungsbau zu verbessern „Da ist noch massig Luft nach oben, denn die CSU verzögere mit den Grünen in Straubing die Erhöhung der Sozialwohnungsbau-Quote auf 30 Prozent“, so Stadtrat Stranninger. Gerade anlässlich des Internationalen Frauentages richtet die SPD dabei einen deutlichen Appell an die aktiven Kommunalpolitikerinnen und -politiker im Stadtrat, sich gemeinsam mit der SPD konkret für Frauen und Familien einzusetzen. 

Dabei ist es aber wichtig nicht nur als Frauen für Gleichstellung zu kämpfen, sondern auch die Solidarität der Männer für deren Anliegen einzufordern, denn gerade junge Frauen und Alleinerziehende sind diejenigen, die oftmals auf sich alleine gestellt sind und eine aktive Gesellschaft an ihrer Seite brauchen. Allerdings gibt es durchaus massive Probleme, die sich durch Corona noch weiter verschärft haben und besonders besorgniserregend sind: „Die aktuelle Pandemie und der Lockdown ließ die Zahl an häuslicher Gewalt gegen Frauen massiv nach oben steigen. Das Haus für das Leben, der Förderverein Frauenhaus und die     Landtagsabgeordnete Ruth Müller geben ihr Bestes, die Kapazitäten und die finanziellen Möglichkeiten des Frauenhauses zu verbessern, doch persönliches Engagement alleine reicht da bei weitem nicht aus.“

Alle Anwesenden erklärten, gemeinsam mit allen politischen Kräften Straubings für eine soziale, starke und bunte Stadtgesellschaft einzusetzen und dabei vor allem auch eine aktive, feministische Bürgergesellschaft in Zukunft in den Fokus zu nehmen. Dabei wollen sich die Sozialdemokraten in Straubing dem Vorschlag der Grünen anschließen und insbesondere sich auch für die Benennung von Straßen mit Namen von engagierten, historischen Frauen einsetzen: „Es waren gerade Frauen, wie Rosa Luxemburg, Toni Pfülf, Marie Juchacz und auch die Straubingerin Katharina Rähr, die sich massiv für die Rechte der Frauen weltweit, deutschlandweit und auch konkret in Straubing eingesetzt haben und daher auch konkret in unserem Stadtbild verewigt sein sollen“, so Stadträtin Gertrud Gruber.