21. April 2025
BogenLandkreis Straubing-BogenMallersdorf-Pfaffenberg

Speerspitze und Rückgrat gegen Corona – Netzwerk am runden Tisch

(ra) Gedanklich einen Schritt voraus sein, um bei verschiedenen Szenarien und Eskalationsstufen des Corona-Epidemieverlaufs gemeinsam an einem Strang zu ziehen – darum ging es am Mittwochabend beim runden Tisch der Klinik Mallersdorf und des Praxisnetzes Labertal e. V. (PNL) im Mallersdorfer Klinikspeisesaal.

Von links: Bernhard Fürst, Verwaltungsleiter Klinik Mallersdorf, Nicole Müller, Hygienefachkraft in Weiterbildung Klinik Mallersdorf, Markus Kamin, Wachleiter der BRK-Rettungswache in Mallersdorf, PD Dr. Jürgen Bock, Vorsitzender Praxisnetz Labertal, Assistenzarzt Philipp Bieramperl, Hygienebeauftragter Arzt Innere Medizin Klinik Mallersdorf, Oberärztin Susanne Konrad, Hygienebeauftragte Ärztin Innere Medizin Klinik Bogen, Chefärztin Dr. Claudia Schott, Innere Medizin/Gastroenterologie Klinik Mallersdorf, Christian Schwarz, Stellvertretender Vorstand Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf -Foto: Landinger

Vertreter aus dem PNL, der Klinik und dem Rettungsdienst haben sich über aktuelle und zu erwartende Herausforderungen ausgetauscht und folgten mit großem Interesse den Ausführungen des Hygienebeauftragten Arztes der Inneren Medizin, Philipp Bieramperl. Um den Infektionsschutz an den Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf zusätzlich zu intensivieren, wurden die Besuchsregelungen eingeschränkt und schützende Verhaltensregeln festgelegt (wir berichteten).

Lieferengpässe treffen Basis der Versorgung am härtesten

Vehement äußerte sich die versammelte Ärzteschaft gegen einzelne Stimmen aus der Politik, die eine schlechte Lagerhaltung bei Schutzmasken und -kleidung vorwerfen, während bei totem Kapital durch hohe Lagerbestände unnötige Kostenverursachung beklagt würde. Vorgaben, die hohe Lagerbestände rechtfertigen würden, gebe es mangels eines aktuellen Pandemieplans bis dato nicht. Die Praxisvertreter berichteten, wie schwierig bis unmöglich es als Kleinkunde sei, in Krisenzeiten an den dringend benötigten Nachschub zu gelangen. Selbst die Kliniken haben nur Chancen auf Nachschub von denjenigen Lieferanten, bei denen sie als Bestandskunde in der Vergangenheit regelmäßig bestellt haben.

Hier seien beherztere Maßnahmen seitens der Gesundheitspolitik gefragt, wenn die Basisversorgung auch bei steigenden Fallzahlen aufrechterhalten werden soll. Sehnsüchtig erwartet wurde von allen Beteiligten auch die Möglichkeit einer Testung anhand von Rachenspülwasser. Hierbei sei die Sicherheit des medizinischen Personals optimal, da gar kein Patientenkontakt mehr erforderlich sei. Sterile Becher hierfür habe auch jede Praxis in der Regel in ausreichender Menge vorrätig.