SPD-Kreistagsfraktion: Stellenplan im Landratsamt ist ein Spiegelbild der (veränderten) Gesellschaft
(ff) Im Rahmen ihrer Haushaltsberatungen befassten sich die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion am Freitag im kleinen Sitzungsaal des Landratsamtes mit dem Stellenplan des Landratsamtes Straubing-Bogen. Sachgebietsleiterin Jasmin Brei erläuterte dabei detailliert die enthaltenen Veränderungen und beantwortete die zahlreichen Nachfragen der Kreisräte. Zusammenfassend merkte Fraktionsvorsitzender Martin Kreutz anschließend an: „Bei den Stellenänderungen – Wegfall, Veränderungen und Mehrungen – werden die veränderten Gegebenheiten in Gesellschaft, Wirtschaft und Technik sichtbar.“
Insbesondere die Digitalisierung beim Landkreis Straubing-Bogen ist nach Ansicht der SPD-Kreistagsfraktion weiterhin intensiver zu verfolgen. Diese Dienstleistung müsse in erweiterter Form zur Verfügung gestellt werden, denn es entstünden Vorteile für alle Beteiligten. Mit dem Aufbau des Digitalisierungs-Teams stelle der Landkreis den Fachbereichen nun kompetente Ansprechpartner zur Seite, die mittlerweile gerne in Anspruch genommen würden. „Eine langjährige Forderung der SPD-Fraktion wird nun endlich umgesetzt“, stellte Martin Kreutz erfreut fest. Mit diesen Anstrengungen soll der Landkreis Straubing-Bogen von den hinteren Plätzen auf dem „Dashboad Digitale Verwaltung in Bayern“ nach vorne rücken.
„Der Stellenplan enthält auch eine vorübergehende Mehrung zur Einrichtung eines zentralen Gebäudemanagements“, führte Jasmin Brei weiter aus. Eine aktuelle Organisationsuntersuchung habe ergeben, dass für das Liegenschafts- und Gebäudemanagement des Landkreises eine Software eingeführt werden sollte und die auf drei Stellen verteilte Zuständigkeit zusammengeführt werden soll. Damit sind langfristig gesehen Optimierungen im Arbeitsablauf möglich. Die Erfassung aller Daten für die Bereiche Instandhaltung, Energie-, Budget-, Vermietungs- und Reinigungsmanagement sowie die Schulung der Kolleginnen und Kollegen sei im besten Fall hausintern zu organisieren. Die Aufgabe stelle einen einmaligen Aufwand dar, weshalb das Team der Hochbauverwaltung befristet verstärkt werden soll.
Zur Verstärkung der Prävention für den Bereich Medien liege bereits ein Empfehlungsbeschluss der Arbeitsgruppe Jugendhilfeplanung vor, erinnerte die Sachgebietsleiterin. Es habe sich herausgestellt, dass jungen Menschen insbesondere bei negativem Stimmungsbild die Unterscheidung zwischen seriösen Informationen und falschen Inhalten schwerfällt. Zur Intensivierung der Aufklärungsarbeit durch eine Fachkraft für Medienpädagogik sei der Stellenanteil deshalb zu erhöhen.
Jugendarbeit – welcher Stellenwert in den Kommunen?
Auf die gesellschaftliche Entwicklung und Zuwanderung wies Fachgebietsleiterin Jasmin Brei im nächsten Punkt hin. Sie verändere das Leben der jungen Menschen auf dem Land und es sei eine Steigerung der Unzufriedenheit aus verschiedenen Gründen im Stimmungsbild zu erkennen. Die verbandliche Jugendarbeit habe hier nach wie vor einen hohen Stellenwert, jedoch gebe es mittlerweile einen nicht unerheblichen Anteil junger Personen, die nicht in diese Strukturen eingegliedert sind. Bedauerlicherweise müsse man auch feststellen, dass die gemeindliche Jugendarbeit bei den Kommunen des Landkreises einen zu niedrigen Stellenwert hat, da es an dieser mit entsprechenden Beteiligungsformen fehlt. Deshalb habe die Arbeitsgruppe Jugendhilfeplanung einen Empfehlungsbeschluss gefasst, die Kommunale Jugendarbeit durch Aufstockung der personellen und finanziellen Kapazitäten zu verstärken.
Handlungsbedarf gibt es auch im Bereich der Ausbildung am Landratsamt aufgrund des demografischen Wandels. Dieser soll darum um Verwaltungsfachkräfte in Ausbildung erweitert werden. Damit werde Quereinsteigern der Eintritt in den öffentlichen Dienst ausdrücklich ermöglicht. Die Personen werden vergleichbar zu den Auszubildenden die verschiedenen Organisationseinheiten durchlaufen, während die theoretische Ausbildung durch den Beschäftigtenlehrgang I erfolgt. Erst nach Abschluss des Lehrgangs ist eine feste Zuweisung zu einem Fachbereich beabsichtigt. Stellvertretender Fraktionsvorsitzender Martin Panten lobt hier diese weitere Möglichkeit Personal zu gewinnen in einem immer härteren Wettbewerb um Fachkräfte.
Ein großer Block wegfallender Stellen ist bedingt durch die Ausbildungsreform der Erzieher. Das früher notwendige Vorpraktikum ist nicht mehr notwendig. An schulvorbereitenden Einrichtungen (SVE) wie an der Albertusschule Oberalteich und an der St. Benedikt Schule in Mallersdorf ist die Alternative, Kinderpfleger einzustellen. Dies liegt aber in der Zuständigkeit der Regierung von Niederbayern. Stellvertretender Fraktionsvorsitzender Heinz Uekermann wies darauf hin, dass es unmöglich ist, wenn man dann hört, dass die Regierung von Niederbayern dann vergisst Stellen im Haushalt dafür vorzusehen, obwohl die Schulen den Bedarf gemeldet hatten.