Spatenstich bei der HEROASE in Geiselhöring
(jh) Ambulant betreute Wohngemeinschaften mitten in der Natur für intensivpflegebedürftige Mitmenschen. Das verspricht Stephan Kroneder. Er ist Geschäftsführer der HERO GmbH, seinem eigenen ambulanten Pflegedienst. In Geiselhöring soll zum Jahreswechsel der Bezug einer ambulant betreuten Intensivwohngemeinschaft möglich sein. Am Freitag fand der offizielle Spatenstich für die HEROASE in Geiselhöring statt.
Vor knapp einem Jahr war Stephan Kroneder bei Bürgermeister Herbert Lichtinger vorstellig geworden. Nachdem er seine Vorstellung vom Bau eines Gebäudes für eine Wohngemeinschaft von ambulant betreuten Intensivbewohnern vorgestellt hatte, machten sich beide auf den Weg durch die Stadt. „Wir schauten uns mehrere Grundstücke an“, erinnerten sich beide am Freitag. Das Gründstück an der Wilhelm-Busch-Straße – unmittelbar angrenzend an das letzte Wohngebäude in der Straße und am Freizeitgelände des TV Geiselhöring – also am Rande der Stadt, schon inmitten der Natur.

In der ambulant betreuten Wohngemeinschaft leben bis zu acht intensivpflegebedürftige Menschen mit unterschiedlichen Grunderkrankungen, wie z.B. Appalisches Syndrom, Tetraplegie (beatmungspflichtig), chronische respiratorische Insuffizienz (24 Studnen-Maskenbeatmung) und ähnliches.
Einzigartig bei der Heroase wird der Pflegebedürftige 24 Stunden am Tag versorgt und individuell betreut. Die Heroase bietet den Bewohnern zudem ein optimales Umfeld ohne Krankenhauscharakter. Durch die Möglichkeit der privaten, individuellen Gestaltung der Wohnung, einem familiären Umfeld, sowie Mitspracherecht durch das Gremium der Selbstbestimmung sind sie zu Hause. Das Ganze wird abgerundet durch ein weitläufiges parkähnliches Grundstück.

Das 2005 gegründete Pflegedienstunternehmen betreibt bereits in Hauzenberg und in Passau eine HEROASE. „Unser Ziel ist es, den Menschen, der sich in unsere pflegerische Obhut begibt – in gegenseitigem Verständnis und unter Miteinbezug der Lebenserfahrung und Anerkennung nach Selbstbestimmung – zu seinem Wohl zu behandeln“, unterstrich Gründer und Geschäftsführer Stephan Kroneder. Für die Intensivpflege hat sein Unternehmen ein eigenes Konzept entwickelt. In dem HEROASE-Konzept steht neben einem energieeffizienten Bau auch das autonome Wohnen in der Wohngemeinschaft im Mittelpunkt.
Es gibt für die zukünftige Einrichtung in Geiselhöring auch schon die ersten Anfragen. „Unser Angebot gilt nicht nur für Senioren, sondern auch für jüngere Menschen, die aufgrund eines Unfalls oder bereits von Geburt an eine Intensivpflege benötigen“, sagte Kroneder. Für die HEROASE werden insgesamt 35 Pflegefachkräfte benötigt, um die Bewohner der WG rund um die Uhr betreuen zu können.
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Bürgermeister Herbert Lichtinger, räumte wohl ein, das es für den Bau der Wohnanlage einige Hindernisse gegeben habe, aber es sei gelungen, diese aus dem Weg zu räumen. Außerdem passe das Objekt sehr gut in die „Versorgungslandschaft“ der Stadt. Mit der jetzigen Nutzung sei eine sehr gute Lösung des Grundstücks gefunden worden, welches in den 80er und 90er Jahren noch als Kinderspielplatz gedient habe und später – nachdem der Spielplatz in das Freizeitgelände des TV eingegliedert wurde – als Brachland verschiedene Möglichkeiten zur weiteren Nutzung hatte. Mit der jetzigen Lösung sieht Lichtinger nicht nur eine sinnvolle Nutzung, sondern auch einen hervorragenden Standort – „einem Ambiente inmitten der Natur“.
Landrat Josef Laumer wollte sich nicht nehmen lassen, am offiziellen Spatenstich teilnzunehmen. Die Einrichtung sei seiner Ansicht nach wichtig für Geiselhöring und dem Labertal. Deshalb sei auch bereits durch das Landratsamt eine Teilbaugenehmigung erstellt worden. Die vollständige Genehmigung dürfte in den nächsten Tagen erteilt worden, nachdem auch die letzten Unterlagen inzwischen nachgereicht worden seien.