Sommerferien-Auftakt in Bayern: Es droht eine über 1000 km-Blechlawine
(ra) Auch wenn in Zeiten von Terror, Angst und Anschlägen die normalen Probleme des Alltags momentan nichtig und klein erscheinen, dürfte die anstehende Reisewelle mit dem Beginn der Sommerferien den Stressfaktor für die Bürger noch weiter erhöhen: Es droht eine über 1000 km-Blechlawine.

Nach wie vor gelten Grenzkontrollen im Schengen-Raum, rekordverdächtig sind viele Baustellen. Wegen der vielen Unsicherheitsfaktoren gibt es deutlich weniger Flugreisen (etwa in die Türkei), dafür aber mehr landgebundene Individual-Reisen mit den Autos. Diese sorgen für massive Engpässe. Allein am vergangenen Wochenende wurden auf den deutschen Autobahnen weit über 1000 Kilometer Stau gemessen. Deshalb gab der ADAC Südbayern bei einer Pressekonferenz am Dienstvormittag 10 wertvolle Tipps aus verkehrstechnischer als auch psychologischer Sicht, wie die Bayern entspannt in die Ferien starten und vor allem erholt wieder zurückkommen.
Nina Wahn, ADAC Verkehrspsychologin, kennt die Problematik und rät: „Autofahrer sollten sich unbedingt vorher über die Baustellen und die Stauschwerpunkte entlang Ihrer Reiseroute informieren.“ Der meiste Frust entstehe, wenn der Stau unerwartet auftrete sowie die Ursache und die Dauer nicht bekannt seien. „Das führt zu Macht- und Hilflosigkeit, führt zu impulsivem Handeln und dicker Luft im Auto.“
Viele Urlauber sind von den Buchungszeiten ihrer Quartiere abhängig und deshalb oft aufs Wochenende angewiesen. „Doch wenn jemand die Möglichkeit hat, dann bitte unbedingt antizyklisch reisen und lieber an einem Dienstag oder Mittwoch losfahren“, sagt Markus Bachleitner, Leiter der ADAC Verkehrsinformation. Und allen, die dennoch auf der Autobahn feststecken, rät ADAC Stauberater Bernd Emmrich zur Besonnenheit. Mit seinem Team fährt er mit Motorrädern heuer auch auf österreichisches Gebiet, „um die Autofahrer zu versorgen oder mit der Pannenhilfe liegen gebliebene Autos wieder flott zu kriegen“.