So feiert die Welt den Jahreswechsel
(ra) Jedes Land hat seine ganz eigenen Bräuche und Traditionen, mit denen Feste begangen werden. So tischt man zum Geburtstag in Deutschland üblicherweise einen Kuchen mit Kerzen auf, während bei mexikanischen Kindergeburtstagen Piñatas – bunte, mit Süßigkeiten gefüllte Pappfiguren – üblich sind. In China ist es hingegen Brauch, an seinem Ehrentag sogenannte Geburtstagsnudeln zu essen, denn die Nudeln stehen in China für Langlebigkeit – und je länger die Nudeln sind, desto erfüllter das Leben.
Doch nicht nur Geburtstage feiert man weltweit verschieden, sondern auch Silvester wird in unterschiedlichen Ländern ganz unterschiedlich gefeiert.

Silvester wird nicht nur am Jahresende gefeiert
Der Jahreswechsel ist in Deutschland einer der Höhepunkte des Jahres. Hierzulande finden dann zahlreiche Silvesterpartys statt und traditionellerweise wird um Mitternacht das neue Jahr mit einem Feuerwerk begrüßt. Und werden zum Neujahr Kinder geboren, ist das oft auch eine eigene Meldung wert.

In vielen Ländern der Welt ist der 1. Januar jedoch ein gewöhnlicher Kalendertag – beispielsweise in China. Dort fällt das Chinesische Neujahrsfest auf ein Neumond-Datum zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar. Im Jahr 2018 fällt der Feiertag in China auf dem 16. Februar.
Auch in Indien feiern über 100 Millionen Sikhs und Bengalen Neujahr nicht am 1. Januar, sondern am ersten Tag des Monats Baisakh, also im April zu Beginn der Erntesaison. Die Religionsgemeinschaft der Sikhs feiert diesen Tag traditionell mit Gesang und Tanz, während die Bengalen ihn mit festlichem Essen und kulturellen Darbietungen begrüßen.
Alle erhoffen sich Glück vom neuen Jahr
Doch nicht nur das Datum, an dem Neujahr gefeiert wird, unterscheidet sich je nach Land – auch die damit verbundenen Bräuche variieren. Meist drehen sie sich jedoch um Glück für das neue Jahr. So gilt das Motto Scherben bringen Glück bei den Dänen nicht am Polterabend, sondern zu Silvester. Möchte man jemandem zum Jahreswechsel Glück wünschen, dann schmeißt man dort Geschirr vor die Haustür der jeweiligen Person. In Spanien hingegen glaubt man an die Weintraube als Glücksbringer. In der Silvesternacht stecken sich die Spanier deshalb bei jedem Glockenschlag eine Weintraube in den Mund. Aber wehe, man verzählt sich. Dann steht einem im neuen Jahr Unheil bevor.

Das vietnamesische Neujahrsfest heißt Tet Nguyen Dan, was auf Deutsch so viel wie Fest des ersten Morgens bedeutet. Es findet zeitgleich mit dem entsprechenden chinesischen Fest statt, unterscheidet sich von diesem aber insbesondere durch ein spezielles Brauchtum:
So glauben die Vietnamesen, dass in jedem Haus ein Gott wohnt, der am Ende des Jahres auf einem Karpfen in den Himmel fliegt, um über die Hausbewohner zu berichten. Deshalb kaufen viele Vietnamesen einen Karpfen zu Silvester und setzen diesen in einem Gewässer aus, damit ihr Gott in den Himmel reisen kann. Dann soll den Hausbewohnern im neuen Jahr Gutes bevorstehen.