27. September 2024
Bauen & WohnenTechnik

Smart Home – wie funktioniert das intelligente Wohnen?

(ra). Das Smart Home nimmt in den Wohnungen immer mehr Gestalt an. Viele Bewohner sind von den Vorteilen in Bezug auf Komfort, Unterhaltung, Sicherheit und Energieeffizienz überzeugt. Neben der finanziellen Hürde für die Anschaffung trennt diejenigen, deren Haushaltsgeräte noch nicht mit dem Internet vernetzt sind, die psychologische Hemmschwelle, sich auf etwas Neues einzulassen. Denn der Mensch ist zumindest in der Tendenz ein Gewohnheitstier.

Ein besseres Verständnis vom Internet der Dinge trägt zum Abbau von Barrieren bei. Wie also funktioniert das Smart Home?

Das Grundprinzip des Smart Homes

Foto: unsplash

Für die Funktionalität des Smart Homes ist die Ausrichtung mehrerer Einheiten auf ein gemeinsames Ziel wesentlich. Solche Entitäten sind üblicherweise Haushaltsgeräte, aber nicht nur. Besonders folgende einst autonom agierender Geräte werden beim Smart Home vernetzt:

  • Haushaltsgeräte
  • Lampen
  • Heizungen
  • Klimaanlagen
  • TV, Musikanlagen, Computer
  • Rollläden und Jalousien
  • Garage und Garagentore
  • Gartengeräte
  • Markisen
  • Gefahrenmelder

Verbunden sind die verschiedenen Eingabesysteme mittels Sensoren und Aktoren. Sensoren messen Zustände, Bewegungen sowie etwa die Qualität der Raumluft und lösen ab einem bestimmten Level Handlungsaktionen anderer Eingabesysteme aus, die von den Aktoren umgesetzt werden.

Mehr zum Thema finden Sie hier: www.homeandsmart.de/

Dezentrale Systeme besitzt jeder

Zur Steuerung können sich Kunden heute bequem Apps auf das Smartphone herunterladen. Wer die teilweise gewaltig anmutende Anzahl an Apps reduzieren möchte, greift üblicherweise zu den Angeboten eines Anbieters aus einer Hand. Diese dezentralen Systeme sind in unterschiedlicher Ausprägung bereits in nahezu jedes Haus in Deutschland eingezogen. So sind schon aus rechtlichen Gründen Bewohner zur Aufstellung von Rauchmeldern verpflichtet, die eine IFTTT-Reaktion (if this, then that) auslösen.

Wesentlich komplexer sind zentrale Systeme, die manche IoT-Anhänger für das eigentliche Smart Home halten.

Zentrale Systeme machen den Unterschied

Komplexe IoT-Systeme sind zentral, weil die eben beschriebenen Abläufe einer Schaltzentrale untergeordnet sind, durch die Bewohner sämtliche Abläufe regulieren können. Dieses Gateway wird aufgrund seiner zentralen Steuerungsfähigkeit gern mit einem Gehirn verglichen.

Darüber hinaus stellt das Gateway die Verbindung zum Internet her und lässt sich von IoT-fähigen Endgeräten ansteuern. Die Kommunikation findet mit dem Protokoll über eine gemeinsame Sprache statt und die Interaktion kann über Kabel oder kabellos über Funk erfolgen.

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IoT-Steuerung: Kabel oder Funk?

Eine kabelgebundene Steuerung ist insgesamt robuster und weniger störanfällig. Freuen können sich Nutzer außerdem über eine enorme Reichweite, welche die Nutzung von Repeatern überflüssig macht. Dennoch ist die Anschaffung teuer und aufwendig, weshalb sie sich zumeist erst dann lohnt, wenn es um die Ausstattung eines Neubaus geht. Die meisten Besitzer eines zentral gesteuerten Smart Homes greifen deswegen auf die Funktechnologie zurück, wofür es eine Vielzahl unterschiedlich leistungsfähiger Systeme gibt, die sich zudem mit Blick auf den Funktionsumfang voneinander unterscheiden:

  • WLAN
  • Wi-Fi
  • Bluetooth
  • DECT
  • Z-Wave
  • eNet
  • Home Matic
  • KNX RF
  • EnOcean
  • ZigBee

Erst mit zentralen Systemen ist eine umfassende Vernetzung aller im Haus verfügbaren sinnvollen Einheiten möglich. Die Informationen zu Standortdaten, Videoaufnahmen und Befehle werden dabei in einer Cloud gespeichert. Ferner erweitert sich durch die entstandene Komplexität der Aktionsrahmen erheblich.

Beispiele für komplexe Anwendungen

Ein Beispiel solch vielschichtiger Befehle ist die Anwesenheitssimulation im Urlaubsfall, bei der die Jalousien und Rollläden bei eigener Abwesenheit morgens hochgehen und abends wieder herunter, sich hier und da die Lichter einschalten und aus dem Haus einmal Musik, einmal Fernsehgeräusche und einmal Computerlärm dringt. Diese Maßnahmen sollen Einbrecher von einem ungebetenen Besuch abhalten. Ein anderes Beispiel sind atmosphärische Szenarien durch Einbeziehung von Multimediageräten und Beleuchtungsquellen wie gemütlicher Fernsehabend, Kind geht zu Bett und Home-Office.

Mithilfe des Smart Meters ist es möglich, sich auf aktuelle Preise der Stromanbieter zu beziehen, um automatisiert die zu jedem Zeitpunkt günstigsten Stromtarife zu nutzen. Wer den Komfort mag, liebt es schließlich, sich morgens vom Duft frischen Kaffees wecken und sich beim Besuch im Bad von belebender Musik beschallen zu lassen. Die Fülle an möglichen Szenarien fasziniert und im Laufe der Zeit ist mit einer weiteren Zunahme der Optionen zu rechnen.