11. Mai 2025
Geiselhöring

Schwimmkurs-Stau: 150 Namen auf der Warteliste

(ra) „Hallo Hanna!“ Seine Schwimmkurs-Kinder begrüßt Martin Schmid am Bad-Eingang mit Namen und einem breiten Lächeln. Hanna ist mit ihrem Papa gekommen; er will mit ihr die erlernten Schwimmbewegungen üben – zur Freude des Schwimmmeisters. „Genau so soll es laufen“, sagt Schmid: „Üben ist das A und O nach einem Schwimmkurs. Wenn die Eltern nicht dranbleiben und mit ihren Kindern nicht zum Schwimmen gehen, können die erworbenen Fähigkeiten wieder verschwinden.“

Zuschuss fürs Seepferdchen: Der Freistaat hat heuer allen Vorschulkindern und Erstklässlern 50-Euro-Gutscheine für einen Schwimmkurs geschenkt. – Foto: Stadt Geiselhöring

Dieses Schicksal habe die Kinder ereilt, die vor der Corona-Krise einen Schwimmkurs gemacht haben und wegen der Bäder-Schließung nicht mehr üben konnten. „Sie müssen quasi nochmal von vorne anfangen.“ Dazu kommen die Kinder, die während der Corona-Pandemie nicht schwimmen lernen konnten. Und jetzt stünden schon wieder die aktuellen Vorschulkinder in den Startlöchern. „Wir haben einen regelrechten Schwimmkurs-Stau“, berichtet Schmid und zieht einen Ordner hervor, in denen er sämtliche Anmeldungen notiert: „Ich habe 150 Kinder auf der Warteliste, und jede Woche kommen fünf bis zehn neue Anmeldungen dazu.“

In den ersten beiden Hallenbad-Wochen habe er zwei Schwimmkurse gehalten, nach seinem Urlaub starte im November der nächste Kurs. Bis Weihnachten sollen dann drei oder vier weitere Kurse folgen und im neuen Jahr wird es Schlag auf Schlag weitergehen. Die Kursgebühr beträgt 80 Euro. „Das Schlimmste wäre eine erneute Schließung der Bäder. Das wäre der Supergau“, unterstreicht Schmid.  Ihm graut bereits vor einer ganzen Generation an Nichtschwimmern.

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Kopf unter Wasser

Angesichts der langen Warteliste appelliert er eindringlich an alle Eltern von Kindern, die nicht gleich einen Platz in einem Kurs bekommen, mit ihnen ins Bad zu gehen und sie ans Wasser zu gewöhnen, ihnen spielerisch die Scheu vor dem Wasser zu nehmen und ihnen Spaß am kühlen Nass zu vermitteln. „Und wenn die Eltern beruflich zu eingespannt sind, müssen die Omas und Opas in die Pflicht genommen werden.“ Beim Start des Schwimmkurses sollten die Kinder wasserfest sein, sprich sich trauen, den Kopf unters Wasser zu stecken. Dann könne er super mit den Kindern arbeiten und die kleinen Teilnehmer hätten umso mehr Spaß.

Überhaupt spricht er sich dafür aus, Kinder erst dann in einen Schwimmkurs zu schicken,  wenn sie tatsächlich reif dafür sind, das heißt etwa die Koordination von Armen und Beinen beherrschen. „Am sinnvollsten ist ein Schwimmkurs deshalb in den meisten Fällen im Sommer, bevor die Kinder in die Schule kommen.“ Wasserratten mit Pool im Garten und regelmäßigen Badeurlauben könnten natürlich auch schon früher fit sein für einen Schwimmkurs. Ziel sollte sein, mit  dem Seepferdchen in der Tasche in die erste Klasse einzumarschieren.