Schwangerschaft mit chronisch-entzündlicher Darmerkrankung
(ra) Interessierte aller Altersgruppen folgten am Samstag der Einladung der LAKUMED Kliniken zum zweiten Arzt-Patienten-Seminar über chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED). Im Rahmen der Veranstaltung informierten Ärzte in diesem Jahr besonders über Verhütung, Empfängnis, Schwangerschaft und Geburt mit CED – ein Thema, welches auch Männer betrifft.
Dr. Jörg Felber, leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik II am Krankenhaus Landshut-Achdorf, Harald Engelhardt, Kindergastroenterologe am Kinderkrankenhaus St. Marien in Landshut und Dr. Karl Zeilner, niedergelassener Gastroenterologe aus Ergolding, veranstalteten das zweite Arzt-Patienten-Seminar über chronisch-entzündliche Darmerkrankungen.

Michael Reiß vom Landesverband DCCV e.V. stellte die Aufgaben der Deutschen Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung vor. „Wir sind eine Patientenvereinigung mit dem Ziel, Erfahrungen auszutauschen und Beratung und Informationen zu geben“, sagte Reiß. Anschließend sprach Helga Zimmer von der Selbsthilfegruppe CED über die Organisation der Gruppe „Charme eines Darms“ und lud zu den regelmäßigen Treffen jeden dritten Montag im Monat um 18 Uhr in der Maistraße 8 in Landshut ein.
Prof. Dr. Christian Pehl, Chefarzt der Medizinischen Klinik am Krankenhaus Vilsbiburg, referierte über Verhütung und Fertilität bei CED. Laut einer Studie blieben CED-Patienten häufig gewollt kinderlos aus Angst vor einem nicht gesunden Kind. Dies sei allerdings in der Regel kein Grund, da man die Krankheit relativ gut behandeln könne, erklärte er. „Wichtig ist, dass Sie das Thema schon frühzeitig mit einem Mediziner besprechen“, so Prof. Dr. Pehl.
„Eine Remission ist für die Schwangerschaft das oberste Ziel“, sagte Dr. Jörg Felber, leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik II am Krankenhaus Landshut-Achdorf. Er betrachtete in seinem Vortrag die Schwangerschaft und Geburt mit CED aus gastroenterologischer Sicht und ging dabei auf die eingesetzten Medikamente und deren Auswirkungen auf eine Schwangerschaft ein. „Allgemein ist die Sicherheit der Medikamente heutzutage sehr beruhigend“, so Dr. Felber. Wichtig sei auch hier die individuelle Beratung durch einen Arzt.
Dr. Silvia Sabus, leitende Oberärztin der Frauenklinik am Krankenhaus Landshut-Achdorf motivierte in ihrem Vortrag alle Frauen. „Sie können sich durchaus trauen, schwanger zu werden.“ Viele Empfehlungen, an die man sich mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung halten solle, wie zum Beispiel eine gesunde und vitaminreiche Ernährung und ausreichend Bewegung, kämen auch einer Schwangerschaft zugute. Dr. Sabus erklärte, dass das Kind im Bauch extrem gut geschützt sei, selbst dann, wenn die Mutter an einer Krankheit leide.
Dr. Annette Hobelsberger, Internistin und Diabetologin am Diabeteszentrum Landshut über Diabetes, sprach über Kortison und die Auswirkungen auf eine Schwangerschaft. „Hier ist eine enge Zusammenarbeit der Diabetologie, der Gastroenterologie und der Gynäkologie gefordert“, so Dr. Hobelsberger.