18. April 2025
Landkreis Straubing-BogenStraubing

Sauber macht lustig – Aktion wegen Umweltmuffel notwendig

(jh) Wer am Samstagvormittg in der Stadt Straubing oder in den Gemeinden des Landkreises Straubing-Bogen unterwegs war, der hat sie gesehen: Menschen mit gelben Warnwesten – Kinder und Erwachsene. Sie sammelten den Abfall auf, den Zeitgenossen einfach in die Landschaft werfen. 20 bis 35 Tonnen Müll wurden in den vergangenen Jahren gesammelt.

In Haibach starteten insgesamt mehr als 120 Helfer. – Foto: Haas

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Welche Menge am Samstag zum Beispiel in Waldgebieten, an Ufern oder auf Parkplätzen in die Müllsäcke wanderte, wird im Laufe der Woche bekanntgegeben. Dann weiß man beim Zweckverband Abfallwirtschaft Straubing Stadt und Land (ZAW-SR) – dem Veranstalter der Müllsammelaktion „Sauber macht lustig“, wie viele Tonnen am Nachmittag von den Müllabfuhrfahrzeugen abtransportiert wurden.

Jung und …  – Foto: Haas

Die Auftaktveranstaltung fand um 8.30 Uhr auf dem Bauhofgelände der Gemeinde Haibach statt. 120 Personen hatten sich dort versammelt. Landrat Josef Laumer entsandte sie los, „um den Müll, der teilweise gedankenlos aus dem Auto geworfen wird, ordnungsgemäß zu entsorgen.“ Laumer konnte es sich nicht verkneifen: „Manche denken einfach nicht nach.“ Er selbst hatte einmal auf einer Wegstrecke von zwei Kilometer 46 leere Zigarettenschachteln gezählt.

„Wenn jeder seinen Müll selber wegräumen würde, bräuchte es keine Aktion, wie diese“, sagte Bürgermeister Fritz Schötz. In die ähnliche Kerbe schlug auch der Bundestagsabgeordnete Alois Rainer: „Vielleicht kommt diese Aktion auch bei den Leuten an, die diese Aktion notwendig machen.“

Die beiden ZAW-SR-Geschäftsleiter Anton Pirkl und Gangolf Wasmeier berichteten davon, dass sich alle Gemeinden des Landkreises an der Sammelaktion beteiligt haben. Beim letzten Mal waren es rund 3.500 Helfer, die sich engagierten.

Die großartige Resonanz setze ein deutliches Zeichen gegen die Vermüllung und schärfe das allgemeine Bewusstsein. Sie bedauerten, dass aus Sicherheitsgründen die besonders belasteten Bereiche wie Straßenränder nicht gereinigt werden können. Es sei schmerzlich anzusehen, wie sich dort achtlos entsorgte Fastfood-Verpackungen und sonstiger Müll ansammle.

… alt waren mit dabei. – Foto: Späth

Wie Gudrun Späth, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, Weiterbildung und dem Kundenservice, ergänzte, habe der ZAW-SR den Helfern neben den Müllsäcken auch Warnwesten und Kinderhandschuhe zur Verfügung gestellt.

Am Schluss spendierte ihnen der Zweckverband auch noch eine Brotzeit. In der Stadt Straubing kamen die Helfer zum Abschluss im Vereinsheim des Bezirksfischereivereins zusammen. Dort hatte die Malteser-Feldküche die Versorgung übernommen.

Nachmittags kümmerten sich Mitarbeiter des ZAW-SR um den Abtransport des Sammelgutes. Drei Müllfahrzeuge waren dazu im Einsatz.

 

 

 

[su_box title=“Bequemlichkeit und Egoismus“ box_color=“#cdc8c8″ radius=“5″]Über die Müllablagerungen in der Natur lässt sich nur spekulieren. Bequemlichkeit und Egoismus scheinen die Hauptfaktoren zu sein, denn die Abfallentsorgung im Verbandsgebiet ist herausragend günstig. Selbst Sperrmüll wird direkt am Grundstück kostenlos abgeholt. Die Entsorgung von Altreifen kosten beim ZAW-SR nur zwei Euro pro Stück. Angesichts des guten und günstigen Serviceangebots fragt man sich, warum z. B. Altreifen in Weiher versenkt und im Wald versteckt werden.[/su_box]