21. April 2025
BayernLandkreis Landshut

Ruth Müller (SPD) fordert Verbot von Bienentod Neonicotinoid

(ra) Absolut verheerend für die Bienen sind die sogenannten Neonicotinoide. Die EU-Kommission hat die Gefahren erkannt und schlägt bei den derzeitigen Beratungen mit den Fachministern der Mitgliedsländer vor, das Insektengift weitgehend zu verbieten. In einem Dringlichkeitsantrag ruft die SPD-Landtagsfraktion die Staatsregierung dazu auf, sich für den Schutz der Bienen und sonstigen Nutzinsekten stark zu machen.

Die SPD-Bienenexpertin Ruth Müller hat die Auswirkungen recherchiert und am Mittwoch den Medien mitgeteilt: „Das katastrophale Bienensterben in 2008 wurde durch mit Neonicotinoiden gebeiztes Saatgut ausgelöst. Neonicotinoide lähmen oder töten Bienen bereits bei einer niedrigen Dosierung. Die tödliche Dosis beträgt etwa vier Milliardstel Gramm pro Biene, bei einer schwächeren Dosierung beeinträchtigt die Wirkstoffgruppe unter anderem die Navigation und das Lernen, reduziert die Fortpflanzungsfähigkeit und schädigt das Immunsystem.“ Allein im Raum Landshut gebe es mehr als 650 Imker, die mit Ihren Bienen, neben der unbezahlbaren Bestäubungsleistung an Obst, Gemüse und Feldfrüchten, erstklassigen, gesunden Honig produzierten, so Müller weiter. Die Landshuter Abgeordnete setzt sich als imkereipolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion vehement für den Schutz der Bienen und die Unterstützung der Imker ein.

Fleißige Bienen am Bienenstock. – Foto: Pixabay

Bereits 2013 hatte die EU bis auf weiteres drei Wirkstoffe verboten – und zwar für das Spritzen von Raps, Mais, Baumwolle und Sonnenblumen. Obwohl die Neonicotinoide seit rund vier Jahren also nur noch stark eingeschränkt verwendet werden dürfen, ist der Gesamtabsatz in Deutschland und Europa nicht zurückgegangen. In Deutschland wurden allein im Jahr 2015 mehr als 200 Tonnen reiner Wirkstoff abgegeben.

Der Hintergrund: das Verhalten des amtierenden Bundeslandwirtschaftsministers Christian Schmidt von der CSU. Die imkereipolitische Sprecherin der SPD Landtagsfraktion befürchtet, dass Schmidt erneut gegen einen Schutz der Insekten und damit auch der Umwelt insgesamt stimmen wird. Müller: „Beim Glyphosat haben wir es ja bereits gesehen, Herrn Schmidt ist die Chemielobby näher als die Zukunft der Umwelt. Das darf nicht noch einmal geschehen.“