21. April 2025
Region Straubing

Robert Kothe: Zwischen Wandervogel-Romantik und NS-Ideologie

(ra) Dem Volksliedpionier Robert Kothe (1869–1947) aus Straubing ist anlässlich seines 150. Geburtstages im Gäubodenmuseum eine Vortragsveranstaltung des Historischen Vereins Straubing und Umgebung e. V. gewidmet. Dr. Judith Kemp erinnert am 24. Oktober um 19.30 Uhr an Kothe (1869-1947), der zu Beginn des vorigen Jahrhunderts (1901-1904) als Mitglied im Münchner Kabarett „Die Elf Scharfrichter angehörte.

„Die beste Bühne, die wir zur Zeit in München haben, ist die der Elf Scharfrichter“, so urteilte die lokale Presse im Dezember 1901, ein halbes Jahr nach Eröffnung des ersten Münchner Kabaretts. Mit prominenten Mitgliedern wie Frank Wedekind, Otto Falckenberg und Heinrich Lautensack gelang es den Scharfrichtern in dieser Zeit, sich als wichtige Institution innerhalb der Münchner Kulturszene zu etablieren. Zu ihren erklärten Absichten zählten die künstlerische Aufwertung der Unterhaltungskultur und damit einhergehend eine umfassende Erneuerung des Theaters, wie sie von zahlreichen Intellektuellen und Künstlern um 1900 angestrebt wurde.

Mit ihrer Publikation „Ein winzig Bild vom großen Leben. Zur Kulturgeschichte von Münchens ersten Kabarett Die Elf Scharfrichter (1901-1904)“ hat Judith Kemp erstmals eine detaillierte Beschreibung, Analyse und Einordnung dieses vielbeachteten Theaterensembles, welches die deutsche Kabarettgeschichte mitbegründete, vorgelegt.

In ihrem Vortrag in Straubing rückt sie im Gedenken an den 150. Geburtstag des Straubinger Robert Kothes, Jurist, Lautenspieler und Ensemblemitglied der „Elf Scharfrichter“ – Kothe in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen und beleuchtet ihn als „Volksliedpionier zwischen Wandervogel-Romantik und NS-Ideologie“.

Bei freiem Eintritt sind Mitglieder des Historischen Vereins für Straubing und Umgebung e.V. ebenso wie alle Interessierte zum Besuch in den Vortragssaal des Gäubodenmuseums eingeladen!