Riechende Briefsendungen entpuppen sich als „Kräutermischung AK 47“
(pol) Rauschgiftfahnder der Kripo stellten am Donnerstag in einem Zustellstützpunkt der Deutschen Post in Straubing rund drei Kilogramm einer gesundheitsgefährlichen Kräutermischung sicher.
Auf die Lieferung, die in einem Onlinehandel bestellt wurden, kamen die Ermittler dank einer Mitteilung des Zustellstützpunktes. Mitarbeiter waren dort aufgrund eines stark übelriechenden Geruchs auf die Lieferung aufmerksam geworden und hatten sogar über Unwohlsein und Kopfschmerzen geklagt. Adressiert waren die insgesamt 20 Sendungen von je 150 Gramm an vier Straubinger Männer im Alter von 28, 31, 34 und 53 Jahren.

Die anlässlich einer zurückliegenden Sicherstellung im April veranlasste Begutachtung durch das Bayerische Landeskriminalamt hat ergeben, dass die sogenannten „Kräutermischungen“ mit den Kürzeln wie „AK 47“ ein synthetisches Cannabinoid (5F-CUMYL-PEGACLONE) enthalten. Beim Konsum solcher Kräutermischungen besteht für Konsumenten ein nur schwer abschätzbares gesundheitliches Risiko, mitunter sogar die Gefahr von tödlichen Vergiftungen. Kräutermischungen werden von den Konsumenten üblicherweise geraucht wie Tabakprodukte.
Das Polizeipräsidium Niederbayern warnt in diesem Zusammenhang in Anbetracht der erhöhten Toxizität eindringlich vor dem Konsum derartiger Kräutermischungen.
Zwar fällt dieser Wirkstoff derzeit noch nicht unter die Vorschriften des Betäubungsmittelgesetzes bzw. dem Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG), allerdings wurden die Lieferungen an die Besteller aufgrund der hohen gesundheitlichen Risiken polizeilich sichergestellt und vernichtet.