Resolution für den Verbleib der Landwirtschaftsschule
(ra) Der Kabinettsbeschluss zum Umbau der Landwirtschaftsverwaltung hat auch die Region Landshut hart getroffen; zumal von Seiten der zuständigen Staatsministerin Michaela Kaniber noch im November des vergangenen Jahres schriftlich ein eindeutiges Bekenntnis zum Standort und der nachhaltigen Stärkung durch den Bau des Grünen Zentrums gegeben wurde.
Dass das Gesamtkonzept der Bayerischen Landwirtschaftsverwaltung allein durch die Medien publiziert wurde und die betroffenen Regionen ohne vorherige Rücksprache vor vollendete Tatsachen gestellt wurden, ist für den Landkreis Landshut in keiner Weise nachvollziehbar. So hat der Kreisausschuss des Landkreises Landshut am Montag eine Resolution beschlossen, die Landrat Peter Dreier am Donnerstag an hochrangige Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten übergab.

In dieser Resolution geht der Kreisausschuss davon aus, dass der Landkreis Landshut einer der Landkreise mit der höchsten Schweinedichte deutschlandweit sei. Er sei geprägt durch Großviehhaltung und stark im Ackerbau. Ferner stelle die Region Landshut einen gewachsenen, landwirtschaftlich geprägten Standort dar. Dies werde auch durch die Ansiedlung der Beruflichen Fachschulen Schönbrunn bewiesen. Im Landkreis Landshut werde ein Beitrag der Landwirtschaft zur regionalen Bruttowertschöpfung erzielt, der deutlich über dem landesweiten Mittel liegt, in Punkto Wirtschaftskraft bayernweit gar an zweiter Stelle. Nach Angaben des Bayerischen Bauernverbandes seien weiterhin mehr als 2.500 Familienbetriebe im Landkreis tätig, knapp die Hälfte davon im Vollerwerb.
Wörtlich heißt es in dem Beschluss: „Mit Landshut bildet die niederbayerische Regierungshauptstadt das Zentrum unserer Region. Deshalb ist es unverzichtbar, dass hier weiterhin ein Landwirtschaftsamt verbleibt und Landshut, trotz einer „Fusion“ mit dem Haus in Abensberg, als Verwaltungsstandort und Anlaufstelle für die Landwirte erhalten bleibt und nicht zum ‚Co-Partner‘ degradiert wird.“
Als Sachaufwandsträger der Landwirtschafts- und Hauwirtschaftsschule ist dem Landkreis Landshut stets daran gelegen, den Schülern eine angenehme und effektive Lernumgebung zu schaffen, um die Zukunft dieses essentiellen Wirtschafts- und Versorgungszweiges zu sichern. Auch deshalb habe der Landkreis stets daran festgehalten, eine ganzheitliche Lösung auf den Weg zu bringen und zu unterstützen. So etwa gemeinsam mit dem Bezirk Niederbayern, der mit der Ökologischen Landbauschule einen wichtigen Baustein für eine zukunftsfähige Agrarwirtschaft betreut. In den vergangenen Jahren sei es stets kein Problem gewesen, die geforderte Klassenstärke von mindestens 16 Schülern pro Semester zu erfüllen. Dass es in diesem Jahr weniger Anmeldungen gab, sei mit großer Wahrscheinlichkeit auch auf andere Faktoren zurückzuführen und dürfe nicht als Indikator einer nachhaltigen Entwicklung gesehen werden.
Der Landkreis Landshut fordert in der Resolution die Staatsregierung auf, die Landwirtschaftsschule am Standort Landshut zu belassen, um eine starke Einheit mit der Hauswirtschaftsschule, womöglich unter Einbeziehung der beliebten BiLa-Kurse, zu bilden. Diese hochgeschätzte und etablierte Ausbildungsrichtung dürfe nach 150-jähriger Tradition nicht plötzlich abgebrochen werden.
„Trotz des bereits seit 14 Jahren laufenden Prozesses um die Schaffung eines Grünen Zentrums in der Region Landshut, hat der Landkreis stets an diesem Vorhaben festgehalten, es mit aller Kraft unterstützt und vorangetrieben“, argumentiert der Kreisausschuss weiter. Bereits frühzeitigseien in den kommunalen Gremien die nötigen Weichen gestellt und unser Bekenntnis hierzu immer wieder erneuert worden. Der Landkreis Landshut glaube an die Zukunft der heimischen Landwirtschaft, die weiterhin die Lebensgrundlage für einen großen Teil der Bevölkerung bilde, die zur Versorgung unserer Heimat, Bayerns und Deutschlands mit qualitativ hochwertig erzeugten Produkten und Erzeugnissen entscheidend beitrage. Aus diesem Grund fordert der Kreisausschuss das Bayerische Landwirtschaftsministerium und die Staatsregierung dringend dazu auf, das Grüne Zentrum in der ursprünglich geplanten Form umzusetzen.