Rente muss zum Leben reichen – DGB-Kritik an Bundesarbeitsministerin
(ra) Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat am Mittwochabend vor rund 120 Zuschauern über die gesetzliche Rente informiert. „Das Rentenniveau darf nicht absinken, sondern muss langfristig wieder steigen“, forderte der DGB-Kreisvorsitzende Milan Kovacevic.

Von derzeit 48 Prozent kann das Rentenniveau laut Gesetz bis 2030 auf 43 Prozent gesenkt werden. DGB-Regionssekretär Markus Zaglmann plädierte für einen Kurswechsel bei der Rentenpolitik. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles kritisierte er für die gedämpfte Reaktion zur Forderung der Gewerkschaften nach einem stabilen Rentenniveau. „Wir erwarten nicht dass die Bäume in den Himmel wachsen, sondern dass die Bäume nicht abgeschnitten werden“, wetterte Zaglmann. Eine Krankenschwester habe im Jahr 2030 etwa 100 Euro weniger Rente als heute, so der DGB-Regionssekretär.
Es müsse mehr Rente geben, so die Forderung der Gewerkschafter. Trotz der Rente ab 63 gelte ein späterer Renteneintritt mit 67 weiterhin. „Die Rente mit 67 ist unsozial und ist nicht im Sinne der Arbeitnehmer“, kritisierte Zaglmann. Im Anschluss an das politische Statement der Gewerkschaftsvertreter referierte der Rentenfachberater der Rentenversicherung Bayern Süd, Manfred Steibl, über die verschiedenen Rentenarten und zahlreiche Besonderheiten im Rentensystem.
Bei der anschließenden Diskussionsrunde konnten zahlreiche Fragen rund um die Rente geklärt werden. Auch wurde die Kritik mehrerer Zuschauer deutlich, dass aufgrund des geringen Monatslohns nur wenig Geld zur Verfügung sei, um auch etwas für die private Altersvorsorge ansparen zu können.