6. Mai 2025
Landkreis Straubing-BogenStraubing

Problem Klärschlamm: ÖDP unterstützt High-Tech-Lösung beim Straubinger Klärwerk

(ra) Information aus erster Hand holten sich Fraktionsmitglieder und aktive ÖDP-Verantwortliche aus Stadt und Landkreis am Donnerstag im Klärwerk Straubing. Die Leiterin des städtischen Abwasserbetriebes Cristina Pop und ihr Stellvertreter Dr. Jürgen Pettrak standen den Ökodemokraten zusammen mit weiteren Mitarbeitern Rede und Antwort.

ÖDP-Kreisvorsitzender Bernhard Suttner bezeichnete die Klärung der Abwässer als Glanzstück der Umweltpolitik und der Umwelttechnik: „Vor wenigen Jahrzehnten konnte man sich nicht vorstellen, dass einmal derart gute Ergebnisse bei der Gewässerreinhaltung erzielt werden können.“ Ihn ermutige der Rückblick auf Erfolge, weil Passivität und Resignation bei aktuellen Problemen drohen: „Beim Klima- und Artenschutz müssen jetzt ähnlich große Anstrengungen wie beim erfolgreich bearbeiteten Gewässerschutz erfolgen.“

Die Leiterin des städtischen Abwasser- und Stadtreinigungsbetriebes informierte umfassend über das anstehende Großprojekt Klärschlammverbrennung. Es stehe fest, dass die bisherigen Verfahrenswege – Ausbringung auf landwirtschaftliche Flächen und Verbrennung in Kohlekraftwerken – in Zukunft nicht mehr möglich seien. „Wir können das Problem nicht länger verdrängen – wir müssen jetzt eine zeitgemäße, ökologisch, ökonomisch und sozial verantwortbare Verfahrensweise anwenden – und das ist die Monoverbrennung mit Rückgewinnung des knappen und endlichen Rohstoffes Phosphat für die Landwirtschaft.“

Der stellvertretende Leiter des Betriebes Dr. Pettrack erläuterte die technischen Details der Planung. Man werde in einem geschlossenen System eine massive Reduzierung der Klärschlammmasse erreichen, 3 Megawatt Wärmeleistung oder – je nach Bedarf – eine entsprechende Strommenge erzeugen und so eine in jeder Beziehung verträgliche Lösung des Problems finden.

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Die anwesenden ÖDP-Stadträtinnen Maria Stauber und Raphaela Wild erinnerten daran, dass der von ihnen mitgetragene Beschluss des Stadtrates einen Ausgleich der durch die Verbrennungsanlage anfallenden zusätzlichen Emissionen erfordere. So habe ÖDP-Stadtrat Georg Dasch in der Stadtratsdebatte verlangt, eine Arbeitsgruppe einzuberufen, die kreativ Ausgleichsmaßnahmen entwickle. Stadträtin und Bezirkstagskandidatin Raphaela Wild sagte dazu: „Unsere Verantwortung für den Klimaschutz und für die Lebenschancen kommender Generation verpflichtet uns, jetzt in anderen Emissionsbereichen wie z.B. im Verkehr und bei der Gebäudeheizung Einsparungen zu erzielen.“

Landtagskandidat und Kreisrat Josef Gold pflichtete ihr bei und erwähnte, dass er im Kreistag kürzlich beantragt habe, seitens der politischen Gremien Baumärkte und Landhandelsfirmen aufzufordern, den Verkauf von Braunkohle einzustellen. Alleine durch den Ersatz dieser veralteten Brennstoffe durch regionales Holz könne sehr viel zur Reduzierung der Emissionen geleistet werden. Auch die Anschaffung von Elektrobussen für den Straubinger ÖPNV sei in diesem Zusammenhang erforderlich.

ÖDP- Kreisvorsitzende und Landtagsdirektkandidat Bernhard Suttner drückte seine Hoffnung aus, dass die geplante Anlage zügig verwirklicht werden könne: „Die im Klärschlamm enthaltenen Schadstoffe – vom Mikroplastik bis hin zu Medikamenten – dürfen nicht ins Wasser und auch nicht auf die Äcker. Deshalb stimmen wir als ökologisch-soziale Partei dieser High-Tech-Lösung in Straubing aus Verantwortung zu.“