Politik, Wirtschaft, Arbeitsagenturen und Schulen feiern das bfz Landshut
(ra) Fachkräftemangel, Nachwuchsförderung, Zuwanderung und Migration, Integration und Inklusion sind die großen Themen für die Arbeitswelt der Zukunft. Der Hauptstandort Landshut der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) engagiert sich mit seinen Außenstellen seit 25 Jahren in Niederbayern dafür, dass die Menschen in der Region passende berufliche Perspektiven und die Unternehmen gut ausgebildete Fachkräfte bekommen. Diese Erfolgsgeschichte hat das bfz Landshut am Freitag mit Partnern und Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft, Arbeitsagenturen und dem Schulwesen gefeiert.
Zum Jubiläumsfest kamen unter anderem Stefan Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Prof. Günther G. Goth, Vorstandsvorsitzender des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft, Regierungspräsident Rainer Haselbeck, Oberbürgermeister Alexander Putz und Landrat Peter Dreier. Auch der ehemalige Regierungspräsident Heinz Grunwald, der langjährige OB Hans Rampf, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Landshut-Pfarrkirchen, Dr. Sascha Zirra, und die Bundestagsabgeordnete Gudrun Zollner – selbst freigestellte bfz-Mitarbeiterin – schilderten in moderierten Gesprächsrunden ihre Zusammenarbeit mit dem bfz.

Staatssekretär Müller lobte das bfz vor allem für seine Angebote zur Berufsorientierung für Schüler. „Es gibt viele Jugendliche, die keinen Ausbildungsplatz in einem Beruf bekommen, für den sie sich interessieren. Gleichzeitig finden viele Unternehmen keine Lehrlinge.“ Damit sich diese Schere wieder schließt, leiste das bfz wertvolle Arbeit, um Schüler mit verschiedenen Berufsbildern vertraut zu machen. „So haben die Jugendlichen mehrere Möglichkeiten, die zu Ihnen passen“, sagte Müller. „Damit können die jungen Menschen ihren beruflichen Weg erfolgreich beginnen und die Wirtschaft kommt zum dringend benötigten Nachwuchs. Diese Leistung der bayerischen bfz-Standorte wird auch im Kreis der Bundesregierung in Berlin mit Anerkennung gesehen.“
Prof. Goth hob die Arbeit des bfz Landshut zur Unterstützung von Auslandsaktivitäten heimischer Unternehmen hervor. „Wir helfen unseren Firmen durch die Qualifizierung von Mitarbeitern dabei, auf internationalen Märkten Fuß zu fassen. Auch das ist erfolgreiche Wirtschaftsförderung für Niederbayern.“
Für Ingrid Schmidt, Leiterin des bfz Landshut, gehört die Arbeit mit Flüchtlingen und Zuwanderern zu den großen Herausforderungen und wichtigsten Aufgaben für die Zukunft. „Wir haben in den vergangenen zwei Jahren erfolgreich die Grundlagen durch Sprachförderung gelegt. Jetzt müssen wir in einem nächsten Schritt die fachlichen Kompetenzen der Migranten ausbauen.“ Dafür hat das bfz unter anderem die modulare Teilqualifizierung entwickelt. So können sich die Teilnehmer in kürzeren Ausbildungseinheiten, die in Summe wieder zu einem Berufsabschluss führen, in Vollzeit oder berufsbegleitend weiterbilden.
Als Beispiel für die erfolgreiche Kooperation des bfz mit den Unternehmen gaben Wilfried Andres, Geschäftsführer von WINGA Spezialmaschinen in Landshut, und seine Mitarbeiterin Rabije Bejta auf der Bühne einen Einblick in die Zusammenarbeit. Bejta stammt aus Albanien und hat über das bfz ein Praktikum als Buchhalterin und Bürokauffrau gemacht. Im Rahmen einer Umschulung ist die 46-Jährige nun wieder in der Firma im Einsatz – und hat sehr gute Aussichten, dauerhaft im Betrieb zu bleiben.
Bei einer Hausmesse gab das bfz den Gästen einen Einblick, wie in der Praxis dafür gearbeitet wird, dass die richtigen Menschen und Unternehmen zusammenkommen, um die heimische Wirtschaft gemeinsam voranzubringen. „Tausende von Lehrgangs- und Seminarteilnehmern haben bisher von unseren Schulungen und unserer Vernetzung mit der Wirtschaft profitiert“, sagte Schmidt. Die enge Verbindung des bfz zu den Unternehmen ist einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren. Denn das bfz ist Teil des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft, das von bayerischen Wirtschaftsverbänden und Unternehmen getragen wird.
Das bfz begleitet Jugendliche von der Berufswahlentscheidung bis zum erfolgreichen Ausbildungsabschluss. Es kümmert sich um die Eingliederung von Arbeitssuchenden in den Arbeitsmarkt und um die berufsbegleitende Weiterbildung von Fachkräften, damit sie Schlüsselpositionen übernehmen können. Außerdem setzt es sich für die berufliche Integration von Zuwanderern und Flüchtlingen sowie für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben ein.
Das bfz Landshut hat elf Außenstellen in Niederbayern – unter anderem an den Standorten Vilsbiburg, Dingolfing, Landau, Straubing, Deggendorf und Regen. 150 festangestellten Mitarbeiter kümmern sich um die Betreuung von Seminarteilnehmern, Unternehmen und die Verwaltung. Das bfz Landshut hat bisher mit rund 5700 Firmen in der Region erfolgreich zusammengearbeitet. Bedeutsame Partner sind die Arbeitsagenturen, Jobcenter, Renten- und Unfallversicherungsträgern, Kommunen und Schulen.
1986 wurde das bfz Landshut zunächst als Außenstelle des Hauptstandorts Regensburg eröffnet. Bereits 1992 wurde es zu einem eigenständigen Hauptstandort ausgebaut. In den vergangenen 25 Jahren hat sich die Einrichtung stetig vergrößert und das Angebot konsequent für die Menschen und die Wirtschaft in Niederbayern weiterentwickelt. In ganz Bayern hat das bfz 24 Hauptstandorte und 150 Außenstellen, in denen mehr als 3600 festangestellten Mitarbeitern allein im vergangenen Jahr rund 92 000 Teilnehmer in den verschiedenen Bildungsprojekten betreut haben.