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NFT: Die Zukunft der Kunstbranche?

(ra). NFTs oder Non-Fungible Tokens bieten die Möglichkeit, digitale Kunstwerke mit einer unveränderbaren Signatur zu versehen. Damit werden Bilder und andere digitale Objekte, die zuvor einfach kopiert werden konnten, zu einzigartigen Stücken und damit deutlich wertvoller. Dank der Blockchain-Technologie können nun endlich auch digitale Werke im Netz versteigert werden und haben einen klar definierten Besitzer.

Erste NFT-Kunstwerke haben bereits unglaubliche Summen eingespielt, doch der Trend ist noch ganz am Anfang. Werden NFTs die Zukunft der Kunstbranche oder ist der Hype genauso schnell wieder vergangen, wie er gekommen ist?

Blockchain-Technologie in der Anwendung

Lange Zeit wurde darüber diskutiert, ob Kryptowährungen, die auf der Blockchain-Technologie basieren, eine reine Finanzblase darstellen. Mittlerweile findet man für die digitalen Coins jedoch verschiedenste Anwendungsbereiche. Als Zahlungsmittel wird vor allem die an der Marktkapitalisierung gemessen stärkste Kryptowährung Bitcoin eingesetzt. An immer mehr Stellen wird es nun möglich, seine Rechnung mit Bitcoin zu begleichen. So kann z. B. der nächste Urlaub auf den Plattform Travala oder Destinia mit Bitcoin beglichen werden. Die Online Reisebüros erlauben es ihren Kunden alles von Flügen über Hotelzimmer bis zu Mietwägen mit der Kryptowährung zu begleichen.

Aber auch kleinere Bezahlungen können mit dem Krypto-Wallet erledigt werden. So akzeptiert z. B. der Lieferservice Lieferando in Deutschland Bitcoin von seinen Kunden. Die nächste Pizza bestellt man also am besten, wenn der Kurs gerade besonders günstig ist. Für Fans von iGaming bieten sich ebenfalls einige Casinoplattformen an, die Bitcoin als Teil ihrer Online-Casino Einzahlungsmethoden anbieten. Die Zahlungen sind anonym und sicher, wodurch sich für Spieler viele Vorteile ergeben. Dazu können mit der Blockchain-Technologie lange Wartezeiten und hohen Transaktionskosten vermieden werden.

Neben dem Einsatz als Zahlungsmittel finden Kryptowährungen auch andere Anwendungen. Besonders Ethereum wird dabei vermehrt in dApps (dezentralisierten Anwendungen) eingesetzt, um z. B. Smart Contracts abzuschließen. So kann mit Ethereum z. B. ein Online Kauf ganz automatisch durchgeführt werden. Der Smart Contract ist dabei an gewisse Bedingungen geknüpft. Hier ein Beispiel: Sobald eine bestimmte Summe von ETH an den Händler überwiesen wird, sendet der Smart Contract das gewünschte Produkt automatisch aus. Dazu kommt, dass die dezentralisierten Apps nicht von einer Person oder Gruppe gesteuert werden, sondern dass Kopien der Anwendung durch die Blockchain auf vielen Computern im System abgespeichert sind. Gleichzeitig sind die Daten anonym und fälschungssicher. Es steht also kein Unternehmen hinter der App, welches Daten sammelt und diese weiterverkaufen kann.

Foto: Pixabay

NFTs: Interessante Anwendung der Blockchain

Eigentlich gibt es NFTs bereits seit einigen Jahren, ihr Bekanntheitsgrad hat sich in den letzten Monaten jedoch enorm gesteigert. Die Non-Fungible Token sind ähnlich wie andere Coins, etwa Bitcoin, unterscheiden sich aber durch ihre Einzigartigkeit. Während ein Bitcoin oder eine 2-Euro-Münze einfach durch eine gleichwertige andere Münze ersetzt werden kann, gibt es von einem NFT niemals einen zweiten. Der Token kann deshalb also nicht ersetzt werden. Aus genau diesem Grund sind NFTs so spannend für die Kunstszene. Während Abbildungen von Kunstwerken im Internet einfach kopiert und vervielfacht werden können, haben Künstler dank der Blockchain-Technologie nun die Möglichkeit, das Original mit einer unveränderbaren Signatur zu versehen.

Damit gewinnen die digitalen Kunstobjekte einen ganz neuen Wert und können online versteigert werden. Wie gut das funktioniert, zeigen einige Künstler bereits vor. Bspw. wurde ein Bild des bekannten Doge-Memes in Form eines NFTs um unglaubliche 4 Millionen US-Dollar versteigert. Der Künstler Mad Dog Jones, der für seine grellbunten Zeichnungen zum Thema Leben in der Großstadt bekannt ist, verkaufte zwei Werke mit den Titeln „Déjà Vu“ und „Why Would I Care I’m Just a Cat?“ um 3,9 Millionen US-Dollar und brach damit im Februar 2021 einen damaligen Rekord.

Mike Winkelmann, der als Digitalkünstler auch unter dem Pseudonym Beeple bekannt ist, stellte eine digitale Collage aus Bildern von 5000 Tagen zusammen und versteigerte sie unter dem Titel „Everydays: The First 5.000 Days“. Das NFT übertraf alle Erwartungen und brachte dem Artist 69,3 Millionen US-Dollar ein. Die Liste der erfolgreichen NFT-Künstler lässt sich noch deutlich länger weiterführen. Allerdings scheint der erste Hype schon wieder vorbei zu sein. Von Bill Gates gab es nun harte Kritik an den dem Trend, denn laut ihm haben NFTs keinen Mehrwert für die Gesellschaft. Viele digitale Künstler würden ihm dabei wohl widersprechen.

NFTs sind eine interessante Bewegung in der Kunstbranche und haben es digitalen Künstlern ermöglicht, ihre Werke einzigartig zu machen und zu versteigern. Ob Investoren auch langfristig daran interessiert bleiben, die Tokens basierend auf der Blockchain zu kaufen oder ob der Hype bald vorbei ist, lässt sich derzeit allerdings schwer einschätzen.