Netzwerk Streuobst Bayerischer Vorald erhält UN-Auszeichnung
(ra) Das „Netzwerk Streuobst Bayerischer Vorwald“ – vertreten durch den 1. Bürgermeister der federführenden Gemeinde Neukirchen, Rudolf Seidenader – erhielt am Mittwoch in Wiesenfelden aus den Händen von Niederbayerns Regierungspräsident Rainer Haselbeck offiziell die Auszeichnung UN-Dekade Biologische Vielfalt überreicht. Das Netzwerk Streuobst wird dadurch für seine besonderen Verdienste um den Erhalt der Biologischen Vielfalt geehrt.

Seit 2011 setzt sich das Netzwerk, bestehend aus mittlerweile acht Gemeinden des nördlichen Landkreises, der Höheren Naturschutzbehörde der Regierung von Niederbayern, der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Straubing-Bogen, dem Landschaftspflegeverband Straubing-Bogen, dem Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern, dem Naturpark Bayerischer Wald, den Obst und Gartenbauvereinen, den Vorwald-Markenerzeugern, Obstbaumpflanzern, Apfellieferanten, Einzelhändlern und vielen anderen Akteuren für den Erhalt der Obstkultur und der wertvollen Streuobstbestände ein.
Obstbestände wurden kartiert, überalterte Bäume durch einen Pflegeschnitt revitalisiert und neue Bäume gepflanzt. Erst vor wenigen Wochen wurde von der Familie Westenhuber in Jägershöfen bei Wiesenfelden der 1.000te Obstbaum gepflanzt. Seit 2011 werden in Kooperation mit der Privatkelterei Nagler aus Regensburg wieder Äpfel gesammelt und Teilmengen aus der Sammlung zum Vorwald-Apfelsaft gepresst.
Die im Projekt entwickelte und patentrechtliche geschützte Naturschutzmarke „Vorwald – ganz nah am Ursprung“ labelt neben dem Apfelsaft auch noch den Vorwald-Apfelschaumwein von Edgar Stein aus Entau, Vorwald-Streuobstler, den der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege aus eigenen Sammlungen brennen lässt, den Vorwald-Honigwein „Sommergold“, den Luise Scheuerer aus Aiterhofen in ihrer Imkerei herstellt, die Honige der beteiligten Imker der Imkervereine Ascha und Steinburg-Neukirchen sowie die Vorwald-Markenhonige der Familie Zellner aus Utzenzell bei Wiesenfelden.
Ziel ist es, neben dem Erhalt der Bestände auch die Vermarktung von Streuobstprodukten zu fördern. Besonderes Augenmerk liegt im Projekt auch auf den Säulen Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit. In Aktionen mit Schulen, Kindergärten und in der Erwachsenenbildung, die vor allem über den Naturpark Bayerischer Wald organisiert wird, soll das Bewusstsein für den Wert des Kulturgutes Streuobst vermittelt werden. In zahlreichen Presseaktionen werden die Themen, Anliegen und Erfolge einem breiten Publikum nähergebracht. In Wiesenfelden wurden alle Vertreter und Beteiligten des Netzwerkes Streuobst eingeladen, um gemeinsam den besonderen Verdienst der Auszeichnung als UN-Dekade Projekt Biologische Vielfalt zu feiern. Die Veranstaltung war ein Dank an alle engagierten Helfer und Unterstützer und ein willkommener Anlass, sich weiterhin mit aller Kraft für den Erhalt der Obstkultur und der Streuobstbestände des Bayerischen Vorwaldes einzusetzen.

Info
Das Netzwerk Streuobst Bayerischer Vorwald ist ein BayernNetz Natur Projekt und wird gefördert durch die Regierung von Niederbayern aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz (Bay. StMUV). Gleichzeitig ist es ein Teilprojekt der Integrierten Ländlichen Entwicklung der 23 nördlichen Gemeinden des Landkreises Straubing-Bogen (ILE nord23) und wird gefördert über das Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern, aus Mitteln. des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung Landwirtschaft und Forsten (Bay. StMELF). Der Eigenanteil der Förderung kommt von den derzeit acht beteiligten Gemeinden.