Museumsleiter referiert über „Römische Binnenschifffahrt“
(ra) Der Leiter des Gäubodenmuseums in Straubing, Prof. Dr. Günther Moosbauer, referiert am Donnerstag, 27. April um 19.30 Uhr im Vortragsraum des Museums zum Thema „Römische Binnenschifffahrt“. Der Eintritt ist frei.
Flüsse waren auch für die Römer die wichtigsten Verkehrsverbindungen für den Transport von Massenwaren sowie für die Verlagerung von Truppen. Die Hauptschlagadern nördlich der Alpen sind Rhein und Donau. Mit den Schiffsfunden von Oberstimm bei Ingolstadt kennen wir den Typ, der von augusteischer Zeit bis weit in die mittlere Kaiserzeit auf den Strömen als Patrouillenboot oder Truppentransporter verkehrte.
Mit dem Mainzer und Straubinger Hafen sowie den augusteischen Bootshäusern von Haltern am See sind feste Einrichtungen bekannt, wo die Schiffe nicht nur anlegen konnten. In der Spätantike ändert sich der Typ der Militärschiffe etwas. Spätantike Schiffe sind etwa in Mainz ausgegraben worden. An den Rekonstruktionen des Oberstimm-Typs aber auch eines Mainzer Schiffes wurden und werden Tests durchgeführt, um Manövrierfähigkeit und Geschwindigkeiten der einzelnen Bauklassen zu testen. Ähnliche Boote verkehrten auf den Seen. Selbst auf kleinen Gewässerläufen konnten Flachbodenschiffe oder Flöße verkehren.
Waren auf den Strömen Ruder und Segel die Hauptantriebsarten, wurden solche Fahrzeuge getreidelt oder gestakt. Die großen Ströme waren nicht durchgängig schiffbar. So musste teils umgeladen werden und über gewisse Abschnitte ein Landtransport erfolgen. Zu römischer Zeit hat man deshalb schon die ersten Flussbaumaßnahmen durchgeführt. Trotzdem bedeutete eine Schifffahrt, dass man sich in Gefahr begab. Persönliche Schicksale waren mit der Schifffahrt eng verbunden. Häufig waren die Flussschiffer auch Transportunternehmer, die in Gilden organisiert waren. Einige davon kennen wir über Inschriften und Reliefs.