Mit Rückenwind ins Heimspiel gegen Spitzenreiter und Titelkandidat Schwerin
(ms) Mit dem Rückenwind von zwei Siegen und sechs Punkten aus den ersten beiden Saisonspielen stellen sich die Roten Raben der bisher größten Herausforderung in der noch jungen Bundesliga-Spielzeit 2022/23: Am Mittwoch um 18.30 Uhr empfangen sie in der heimischen Ballsporthalle den SSC Palmberg Schwerin, der sogar noch besser gestartet ist: Das Team des ehemaligen Nationaltrainers Felix Koslowski hat seine Auftaktspiele in Erfurt und gegen Aachen mit 3:0 gewonnen und dabei die Gegner in allen Sätzen unter 20 Punkten gehalten.
Logische Folge: Die Damen aus der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern kommen als Tabellenführer nach Vilsbiburg – und als Meisterschaftsmitfavorit ohnehin. „Schwerin hat enorme Qualität im Kader“, weiß Raben-Chefcoach Florian Völker. Die Startformation beim Heimsieg gegen Aachen unterstreicht dies: Mit Zuspielerin Pia Kästner, den Außenangreiferinnen Lindsey Ruddins (Top-Scorerin mit 21 Punkten) und Lina Alsmeier, dem türkischen Neuzugang Tutku Burcu Yüzgenc von Fenerbahce Istanbul auf Diagonal sowie den Mittelblockerinnen Indy Baijens und Jazmine White plus Libera und Kapitänin Anna Pogany ist beim SSC so viel hochkarätiges Personal versammelt, dass jeder nationale Titel erreichbar sein sollte.
„Sehr physisch, sehr athletisch“ sei die Spielweise der Schwerinerinnen, berichtet Florian Völker. Und fügt hinzu: „Sie spielen mit hohem Tempo.“ Für die eigene Herangehensweise, so der Trainer, bedeutet das: „Wir müssen Druck machen, das geht schon mit dem Aufschlag los“ – damit die Gäste nicht wie gewünscht in ihre schnellen, gefährlichen Angriffsabläufe kommen.
Die Raben haben unterdessen Grund genug, ihrerseits mit einer gesunden Portion Selbstvertrauen in die Partie zu gehen. Schon der 3:1-Auftakterfolg gegen Wiesbaden war ein überzeugendes Statement der neuformierten Mannschaft, und auch der Auswärtssieg in gleicher Höhe beim Derby in Straubing konnte sich sehen lassen – zumal er unter schwierigen Umständen mit einem kleinen Kader erkämpft wurde, der nur aus neun Spielerinnen bestand. Ob die zuletzt wegen Krankheit fehlenden Suvi Kokkonen und Britte Stuut schon gegen Schwerin ins Team zurückkehren, entscheidet sich kurzfristig. Dass Wilma Rivera nach ihrer Einwechslung in Straubing ein richtig starkes Debüt als Zuspielerin feierte, war angesichts der angespannten Personallage eine besonders wichtige Nachricht.
Im RabenNest freut man sich jedenfalls auf das Match gegen „ein absolutes Top-Team“, betont Coach Florian Völker. „Da werden wir sehen, wie weit wir in der Entwicklung schon sind.“ Dass die Gastgeberinnen als mutiger Außenseiter in einer stimmungsvollen Ballsporthalle zu punkten in der Lage sind, haben sie in der Vergangenheit schon des Öfteren bewiesen.