LandshutNiederbayern

Metaller weiten Warnstreiks in Niederbayern aus

(ra) Nach der enttäuschenden vierten Verhandlungsrunde in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie erhöht die IG Metall jetzt den Druck auf die Arbeitgeber. Die IG Metall Landshut kündigt am Mittwochabend massive Warnstreiks in der Region an. Die Arbeitgeber haben nach vier Verhandlungsrunden kein prozentuales Angebot gemacht.

Foto: IG Metall/André Hirsch

Gewerkschaftssekretär Benjamin Freund, der in der vierten Verhandlungsrunde in München dabei war, zeigt sich enttäuscht: „Wer einen Tarifkonflikt lösen will, muss endlich ein beziffertes Angebot auf den Tisch legen und nicht nur drum herumreden. Die Tariftabelle muss erhöht werden, denn diese gilt seit vier Jahren unverändert.“ Die Metallgewerkschaft zieht daraus nun die Konsequenz und greift mit massiven Warnstreikaktionen in die laufende Tarifauseinandersetzung ein.

Nach Information der IG Metall Landshut ist für die folgenden Tage eine Ausweitung der bisherigen Warnstreiks in der Automobilindustrie, bei Zulieferbetrieben und in der Kontraktlogistik geplant. Damit erhöht die Metallgewerkschaft den Druck auf den Arbeitgeberverband der Bayerischen Metall-und Elektroindustrie (vbm).

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Für Donnerstag ruft die IG Metall zu einem Warnstreik im BMW Werk Landshut auf. Ab 9 Uhr sollen die Beschäftigten der Früh- und Normalschicht im Landshuter Komponentenwerk ihre Arbeit niederlegen und die Produktion für 150 Minuten zum Stillstand bringen. Ab 10 Uhr wird die Gewerkschaft die Warnstreikenden in einer Kundgebung am Tor 1 in der Ohmstraße über den aktuellen Verhandlungsstand informieren. Metaller Freund rechnet mit einer hohen Beteiligung am Warnstreik: „Wir erwarten 650 Beschäftigte, die unserem Warnstreikaufruf bei BMW Landshut folgen. Damit wird die Produktion stillstehen. Die bisherigen Warnstreiks geben uns großen Rückenwind. Die Beschäftigten sind motiviert angesichts der hohen Inflationsrate, die das Leben teurer macht. “

Die IG Metall fordert für die 855.000 Beschäftigten in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie acht Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Freund betont: „Wir wollen mit unserer Forderung die Kaufkraft stärken. Nur wer Geld hat, kann es auch ausgeben. Der private Konsum ist der entscheidende Wachstumsmotor der Wirtschaft.“ Weitere Warnstreiks sind für Freitag in Dingolfing, Marklkofen und Moosburg angekündigt.