5. Oktober 2025
Landkreis Straubing-Bogen

Mehr Netz, mehr Sicherheit — Niederwinkling rüstet auf

(ra) In Welchenberg nahm die Gemeinde Niederwinkling am Mittwoch einen neuen Mobilfunkmast der fünften Generation in Betrieb. Bürgermeister Ludwig Waas, der Bayerische Staatsminister für Digitales, Dr. Fabian Mehring, und der Landtagsabgeordnete Tobias Beck wohnten der Eröffnung bei und betonten den Gewinn für die regionale Wirtschaft und die Versorgungssicherheit. Die neue Anlage soll die digitale Infrastruktur Niederwinkling stärken und die Ausfallsicherheit bei Störungen der Glasfaserleitung verbessern.

Foto: Karin Ulrich

Bürgermeister Waas bezeichnete das Projekt als Ergebnis eines langen Weges und hob die Bedeutung für lokale Betriebe hervor. Staatsminister Mehring sagte wörtlich:

„5G ist weit mehr als schnelles Internet auf dem Handy – es ist die Basis für moderne Arbeitsplätze, innovative Unternehmen und gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land. Deshalb haben Wirtschaftsminister Aiwanger und ich bei der digitalen Infrastruktur inzwischen eine bemerkenswerte Aufholjagd gestartet. Als Staatsregierung geben wir maximalen Rückenwind für die digitale Zukunft des ländlichen Raums und stellen umfangreiche Fördermittel bereit, sodass eine leistungsfähige und verlässliche IT-Infrastruktur in allen Regionen unseres Landes entsteht. Umso mehr freue ich mich, dass wir in Niederwinkling gemeinsam ein erfolgreiches Projekt einweihen können, das die Gemeinde und ihr Umfeld besser vernetzt und die Region digital wettbewerbsfähig und ausfallsicher macht.“


Bürgermeister Waas ergänzte:

„5G ist nicht einfach nur ein neuer Mobilfunkstandard – es ist ein echter Quantensprung in der digitalen Infrastruktur. Mit deutlich höheren Datenübertragungsraten, extrem niedrigen Latenzzeiten und stabilen Verbindungen ermöglicht 5G nicht nur schnelleres Surfen für unsere Bürgerinnen und Bürger. Es ist vor allem für unsere Unternehmen und Dienstleister von zentraler Bedeutung. Anwendungen wie vernetzte Produktion, Telemedizin, Smart-City-Technologien oder auch die sichere Kommunikation mit internationalen Geschäftspartnern sind ohne 5G kaum denkbar. Und gerade für ländliche Regionen wie Niederwinkling ist diese Technologie entscheidend, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wir dürfen nicht zulassen, dass der ländliche Raum digital abgehängt wird – 5G ist ein Schlüssel, um gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen zu schaffen.“

Projektverlauf: ein langer Weg zur Inbetriebnahme

Die Gemeinde begann die Vorbereitung bereits im Jahr 2015 mit Bürgerversammlungen. Im März 2019 bekundete die Verwaltung offiziell ihr Interesse, im Januar 2021 reichte sie den Förderantrag ein und erhielt im April den Förderbescheid mit einer Anteilsfinanzierung in Höhe von 500.000 Euro. Die Gemeinde schloss anschließend Gestattungs- und Ingenieurverträge, und im März wurde der Bauantrag beim Landratsamt Straubing-Bogen gestellt. Die Genehmigung folgte im Juli.

Die Tiefbauarbeiten begannen im Februar 2025. Im Juli nahm die Projektleitung die passive Infrastruktur ab und besprach die aktive Ausstattung; die Restarbeiten schloss das Team im August ab.

Betreiber, Verfügbarkeit und Versorgungsgebiet

Die Gemeinde vereinbarte Kooperationsverträge mit mehreren Netzbetreibern: die Deutsche Telekom schloss ihren Vertrag bereits im August 2023, Telefónica folgte im Oktober 2024. Die Deutsche Telekom nahm den Mast im September in Betrieb; der 5G-Dienst lief seit dem 22. September. Telefónica plant den Netzbetrieb im Oktober. Vodafone will das Netz voraussichtlich im Laufe des Jahres 2026 nutzen. Mit dem Mast versorgt die Anlage das Gemeindegebiet Niederwinkling sowie Teile der Nachbarkommune Bogen.

Kosten, Förderung und kommunaler Eigenanteil

Die Gesamtkosten des Projekts betragen 430.000 Euro. Der Freistaat Bayern förderte das Vorhaben mit 344.000 Euro, das entspricht achtzig Prozent Förderung; den verbleibenden Eigenanteil trägt die Gemeinde mit 86000 Euro. Bürgermeister Waas dankte allen Beteiligten und hob hervor, dass die Investition die regionale Wettbewerbsfähigkeit und die Ausfallsicherheit deutlich verbessert.

Ausblick

Mit dem Mobilfunkmast Welchenberg erhöht die Region ihre Resilienz gegen Leitungsausfälle; vor Augen steht noch der mehrtägige Glasfaserausfall infolge von Straßenarbeiten im Bereich Metten. Bleibt die Frage: Welche weiteren Schritte brauchen die Kommunen, damit bundesweit gleichwertige digitale Lebensverhältnisse nicht nur geplant, sondern nachhaltig umgesetzt werden?