Lockt 2022 die nächste deutsche Eishockey-Sensation?
(ra). Während die Olympischen Sommerspiele 2021 in Tokio laufen, geht der Blick in der Region naturgemäß schon jetzt voraus ins Jahr 2022. Dann stehen schließlich die Winterspiele in Peking an. Traditionell schlagen sich die bayerischen Athleten in den Wintersport-Disziplinen im Vergleich besonders gut. Ist für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft nach Silber 2018 vielleicht erneut eine Medaille drin?
Alles hängt an Olympia-Teilnahme der NHL-Stars
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Ganz Deutschland in Eishockey-Euphorie – ja selbst jene Regionen, die sonst nur wenig mit der Puckjagd anfangen können. 2018 war es soweit, als die DEB-Auswahl Schweden und Kanada aus dem Olympischen Turnier warf, ehe man im Finale gegen Russland lange führte und schließlich doch verlor. Dennoch: Die Silbermedaille war mehr, als jedes Verbandsmitglied erwarten konnte. Und auch in den Folgejahren stimmte die Entwicklung. Jüngst erreichte Deutschland bei der Weltmeisterschaft in Lettland den vierten Platz, nachdem Finnland im Halbfinale glücklicher war. Was also spricht dagegen, dass Deutschland bei den Olympischen Winterspielen 2022 erneut überzeugt und eine Medaille holt?
Nun, grundsätzlich nur wenig. Schließlich dürften auch einige Straubing Tigers Teil des DEB-Teams bei Olympia 2021 sein, etwa Verteidiger Marcel Brandt. Deutschland hat sich immer weiter gesteigert und wäre normalerweise bei WM wie auch Olympia ein Kandidat mindestens für das Viertelfinale. Nur ein Faktor könnte dem einen Strich durch die Rechnung machen: die Teilnahme der NHL-Stars. Die nordamerikanische Profiliga ist sich der Bedeutung Chinas für Marketingzwecke bewusst und investiert schon länger im Reich der Mitte, während Pyoengchang 2018 links liegen gelassen wurde – trotz Spielerprotesten. Für die kommende NHL-Saison wurden zwei Spielpläne an die Teams verteilt. Einer beinhaltet die Olympia Spielpause, der andere nicht. Das zeigt zugleich, dass man sich zwischen IIHF und NHL noch nicht einig ist, ob die Topstars nun nach Peking reisen werden oder nicht.
Kann sich Deutschland gegen McDavid und Co. behaupten?
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Was geschieht also, wenn sich auf einmal Leon Draisaitl und Connor McDavid auf dem olympischen Eis gegenüberstehen werden? Zugegeben, abgesehen von diesem Top-Matchup sieht es für Deutschland weniger gut aus. Einen anderen Spieler auf Weltstar-Niveau hat der DEB derzeit noch nicht zu bieten, auch wenn WM-Debütant 2019 Moritz Seider sich auf dem besten Weg befindet, seinen NHL-Stammplatz bei den Detroit Red Wings zu erobern. Der Verteidiger des Jahres in der SHL wäre mit Sicherheit eine wertvolle Ergänzung jedes Teilnehmers in China.
Verstecken muss sich Deutschland dennoch vor niemanden, wie die Historie zeigt. Insbesondere Bayern zeichnet laut Recherchen von Betway Online Wetten dafür verantwortlich, dass Deutschland regelmäßig Medaillen im Wintersport mit nach Hause bringt. Zehn Akteure des Erfolgsteams von 2018 stammten aus dem Freistaat. Insgesamt sammelten die bayerischen Athleten zwischen 1998 und 2018 ganze 58 Mal Gold, 47 Mal Silber und 41 Mal Bronze. Überbieten kann dies deutschlandweit nur Nordrhein-Westfalen.
Unter dem Strich können wir realistischerweise 2022 keine Eishockey-Medaille erwarten. Doch das Träumen darf bekanntlich erlaubt sein. Schon mehr als einmal strafte uns die deutsche Nationalmannschaft in den letzten Jahren schließlich unserer Lügen. Und als Außenseiter fühlt sich die Mannschaft gegen die großen Nationen besonders wohl. Mehr Motivation als die Bilder von 2018 sollte es nicht brauchen.