LINKE: Gäuboden vergiftet sein Trinkwasser
(ra) Mit Sorge betrachtet der Straubinger Ortsverband der Partei DIE LINKE die zunehmende Nitratbelastung des Trinkwassers im Gäuboden. Ihr Sprecher und Bundestagsdirektkandidat Karl Ringlstetter forderte am Sonntag in einer Presseerklärung ein Umdenken von Politik und Landwirtschaft angesichts der aktuell veröffentlichten Studie des Bundesumweltamtes zum Thema. Den Experten zufolge wird es zunehmend schwieriger und teurer genießbares Trinkwasser bereitzustellen.
Gülle aus der Massentierhaltung und Überdüngung im Ackerbau führen auch und gerade in der Kornkammer Bayerns zu steigenden Nitratwerten im Trinkwasser. Bereits jetzt zahlen die Wasserkunden im Gäudoden hierfür mit steigenden Preisen, da immer tiefere Brunnen gebohrt werden müssen, um noch genießbares Trinkwasser zu fördern. Wird der Nitrateintrag jedoch nicht schnell spürbar reduziert, wird auch dieses Tiefenwasser in absehbarer Zeit mit Nitrat belastet. Die Folge: Eine Kostenexplosion durch den dann erforderlichen Einsatz aufwändiger technischer Aufbereitungsmaßnahmen. Unverhältnismäßig stark wären hiervon Haushalte mit niedrigem Einkommen belastet.
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Ringlstetter fordert daher ein Umdenken in Politik und Landwirtschaft. Niemand könne ein Interesse an vergiftetem Trinkwasser haben. „Voraussetzung für ein solches Umdenken“, so der Linken-Politiker, „ist aber, die Überheblichkeit gegenüber unserer Mitwelt zu überwinden.“ Die Nitratbelastung des Trinkwasers sei dabei nur Teil einer grundsätzlichen Krise unserer Gesellschaft. Ringlstetter zeigt sich überzeugt, dass das jetzige Gesellschaftsmodell sozial und ökologisch gesehen auf den Abgrund zusteuert. „Nur wenn wir unsere Art und Weise zu wirtschaften grundlegend verändern, weg von Profit und hemmungslosem Konsumdenken, hin zu einer ethisch orientierten Wirtschaftsform, werden wir in Zukunft uns und den nachfolgenden Generationen ein Überleben auf dem Planeten Erde ermöglichen.“