Landtagswahl: Ringlstetter (Die LINKE) strebt Spitzenkandidatur in Niederbayern an
(ra) Der Straubinger Karl Ringlstetter will die niederbayerische LINKE als Spitzenkandidat in den Landtag führen. Das erklärte der Straubinger Ortsverband seiner Partei am Sonntag gegenüber regio-aktuell24. Ringlstetter ist Sprecher des Ortsverbands und Direktkandidat im Stimmkreis Straubing. Am 24. März erfolgt die Aufstellungsversammlung für die Bezirksliste der niederbayerischen LINKEN in Passau.
Seine Motivation für eine Spitzenkandidatur fasst Ringlstetter so zusammen: „Die Zeit ist reif für eine sozial-ökologische Opposition in Bayern. Ich möchte gerne Teil dieser parlamentarischen linken Bewegung sein, die mit dem Einzug in den Landtag den 100. Jahrestag der bayerischen Räterepublik gebührend begeht.“ Dabei kann der Straubinger auf eine nicht alltägliche Vita zurückblicken. Er wurde 1962 geboren, absolvierte danach Grund- und Realschule mit dem Abschluss der Mittleren Reife und schloss eine Ausbildung zum Bankkaufmann ab. Doch statt in die Finanzwelt zog ist Ringlstetter zu den Ordensbrüdern im Orden der Karmeliten. Nach der Entscheidung für ein weltliches Leben und eine Ausbildung zum Erzieher, begleitet er seither Menschen mit Beeinträchtigungen bei den Barmherzigen Brüdern und ist dort in der Mitarbeitervertretung engagiert.
Ringlstetter will sich als Kandidat für eine ehrliche und realistische Bestandsaufnahme bayerischer Verhältnisse einsetzen. „Wir leben in einer Zeit, die große Herausforderungen an uns stellt. Soziale Ungleichheit, Armut, Ausgrenzung, Unsicherheit in den Arbeitsverhältnissen, zunehmende weltweite Konfrontation, die wir mit Waffen aus Bayern befeuern, ausufernde Überwachung im Inneren, Ablehnung des Anderen, Mangel an Solidarität, unmenschliche Bildung, Zerstörung der Mitwelt. Dies alles betrifft auch Bayern.“
Ringlstetter will daher Begriffe wie Solidarität, Miteinander, Mitgefühl, Liebe neu beleben und in der Landespolitik den Raum dafür bereitstellen. „Dazu“, so Ringlstetter, „brauchen wir eine Belebung des demokratischen Miteinanders. Politik ist die Beteiligung aller Bürger, grundlegend ist ein anderes Politikverständnis. Die Ansätze der Räterepublik, die wir heuer feiern, zeigen uns beispielhaft Möglichkeiten auf, gerade auch in der großen Sehnsucht nach Frieden und Freiheit. Hier gilt es anzuknüpfen. Viele Menschen warten auf eine Veränderung der Machtstrukturen. Die LINKE muss der parlamentarische Teil dieser linken sozial-ökologischen, auf Kommunikation aufgebauten Bewegung sein.“