Landkreis-ÖDP wird Volksbegehren gegen Flächenfraß unterstützen
(ra) Mit ganzer Kraft will sich die Landkreis-ÖDP im Herbst an der ersten Phase einer ihrer Ansicht nach äußerst wichtigen landespolitischen Aktion beteiligen: „Ein Volksbegehren für den Erhalt der bayerischen Landschaft und gegen Bodenverschwendung, Asphaltierung und Betonierung des Freistaates – das gehört zum Kernbereich unserer Programmatik, weshalb die Grünen bei dieser Aktion auf unsere Beteiligung zählen können.“
Dies meinte Kreisvorsitzender Bernhard Suttner bei der Kreisvorstandssitzung am Montag im „Treff“ in Mallersdorf-Pfaffenberg.
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Der ÖDP-Vorstand sprach sich nach gründlicher Debatte einstimmig für die Beteiligung an der Aktion aus und forderte gleichzeitig alle Naturschutzverbände, die Gruppen der bayerischen Heimatpflege und die kirchlichen Verbände dazu auf, sich der Initiative unterstützend anzuschließen, „weil Flächenschutz praktizierte Schöpfungsverantwortung“ sei.
„Die Einfügung ins Landesplanungsgesetz, wonach künftig in Bayern nur noch höchstens 5 ha Boden pro Tag für neue Straßen, Gewerbegebiete und Siedlungen überbaut werden dürfen ist ebenso maßvoll wie richtig“ meinte Bundestagskandidat Dr. Michael Röder. „Heute wird täglich die dreifache Fläche asphaltiert, betoniert und der Landwirtschaft und den natürlichen Kreisläufen entzogen“ stellte Röder fest und kritisierte, dass der „ Heimatminister Söder durch eine Aufhebung des Anbindegebots diesen gefährlichen Flächenfraß sogar noch beschleunigen will.“
Eine „Obergrenze“ beim Flächenverbrauch werde die Planer zu „sinnvoller Sparsamkeit und zu kreativen neuen Lösungen bei der Flächennutzung anregen“, erwartet Kreisrätin Martha-Altweck-Glöbl: „Endlose Logistik-Hallen und asphaltierte Parkplätze auf Böden bester Bonität – dafür ist uns Niederbayern zu schade. Auch künftige Generationen brauchen Nahrung und Natur!“
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Rückblickend auf das erste halbe Jahr der Kreisverbandsarbeit konnte man teils sehr erfolgreiche Veranstaltungen bilanzieren: Sowohl die Vorführung des Films „Tomorrow“ als auch die kontroverse Debatte über ein „Grundeinkommen“, die Vorstellung des Rentenkonzepts der ÖDP durch Dr. Röder und die beeindruckende Führung von Dr. Werneyer vom Landesbund für Vogelschutz durch das „Natur-Juwel“ Rainer Wald seien sehr gut angenommen worden.
Nun konzentriere man sich auf die Bundestagswahl und anschließend schon auf die Vorbereitung der im nächsten Jahr anstehenden Landtags- und Bezirkstagswahlen. Dabei werde man selbstbewusst der These widersprechen, dass nur Stimmen für die großen Parteien wirksam seien: „Die großen Parteien hängen am kurzen Zügel ihrer Industriespenden; deshalb haben sie viel zu lange das alte Atom-, Kohle- und Erdölsystem verteidigt, die Industrialisierung der Landwirtschaft vorangetrieben, die Verkehrswende blockiert und so die Überhitzung der Atmosphäre akzeptiert.“
Alle innovativen Konzepte der letzten Jahrzehnte seien von kleinen Parteien und freien Initiativen ausgegangen, betonte Dr. Röder. Auch das Konzept der Gemeinwohl-Ökonomie mit seinen Grundsätzen „Mensch vor Profit“ und „Fairhandel statt Freihandel“ habe bei den großen Parteien keine Chance. Die ÖDP habe sich selbst die Annahme von Spenden aus Konzern- und Verbandskassen verboten und könne so absolut frei und unbehindert gemeinwohlorientierte Politik voranbringen.
Röder: „Wer für das Konzept der Gemeinwohlökonomie seine Wählerstimme einsetzt, investiert in eine gute Zukunft und trägt zur Abschwächung der Fluchtursachen bei. Eine solche Stimme ist niemals verloren, sondern sinnvoll eingesetzt!“