Landkreis-ÖDP freut sich über guten Start des Volksbegehrens zum Bodenschutz
(ra) Auf großes Interesse stieß am vergangenen Montag der öffentliche Vortrag im Rahmen der ÖDP-Kreishauptversammlung im Gasthaus Fleischmann („Zum Donauufer“) in Bogen-Pfelling über das landesweite Volksbegehren „Damit Bayern Heimat bleibt“.
Es gehe bei dieser wichtigen Aktion um den Gründungsgedanken seiner Partei, betonte der Kreisvorsitzende Bernhard Suttner: „Immer mehr und nie genug, ewiges Wachstum der Mengen, ständig mehr Konsum ohne Rücksicht auf die Folgen für Kinder und Enkel – diese Ideologie ist nicht länger zu verantworten!“ Es sei erschreckend, dass derzeit in Deutschland pro Tag 73 Hektar, davon alleine in Bayern 13 Hektar neu für Verkehrs-, Gewerbe- und Siedlungszwecke verbraucht werden. Der fruchtbare Boden sei die Voraussetzung für alles Leben und objektiv nicht vermehrbar: „Das Land ist die wichtigste nicht erneuerbare Ressource“ sagte der Referent und unterstrich, dass jetzt endlich gehandelt werden müsse.
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„Der Schutz der Böden ist auch von der Umweltbewegung lange Zeit zu wenig beachtet worden“, meinte Suttner selbstkritisch. Wissenschaftler weisen schon lange darauf hin, dass die Böden als Voraussetzung für alles Pflanzenwachstum und für die Reinigung und Neubildung von Grundwasser extrem wichtig sind. Auch für den Klimaschutz leisten Böden Erstaunliches: „Humusreiche Äcker, vor allem aber Grünland, Feuchtgebiete und Moore binden große Mengen Kohlenstoff und können so helfen, die drohende Überhitzung des Planeten aufzuhalten“ erklärte Suttner.
Schließlich müsse man noch die „kulturellen Funktionen“ der Böden beachten: Schon der Begriff „Gäuboden“ weise auf diese Bedeutung hin: „Menschen sind von Landschaften geprägt. Wenn diese verloren gehen oder radikal verändert werden, ändern sich auch Kulturen und Lebensarten.“
Das Volksbegehren wolle aus guten Gründen „den Flächenverbrauch nicht radikal auf Null setzen, wie das z.B. in einer Schrift der Deutschen Bischofskonferenz gefordert wird, sondern auf täglich fünf Hektar in Bayern begrenzen“ erklärte der ÖDP-Vorsitzende. Damit werde die Planungshoheit der Gemeinden gewahrt und auch die Möglichkeit zum Siedlungsbau erhalten.
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Gleichzeitig soll aber auch ein wichtiger Impuls für eine rationale und sparsame Planung gesetzt werden: „Sechsspurige Autobahnen, riesige Parkplätze, ausufernde Logistikhallen und das alles oft auf Böden bester Bonität darf es künftig nicht mehr geben“ sagte Suttner und verwies auf gelungene Beispiele flächenschonender Modernisierungen wie z.B. das Parkdeck beim Bogener Krankenhaus.
Das Volksbegehren sei auch in unserer Region sehr gut gestartet freute sich Suttner. „Die Menschen fühlen, dass Maß und Ziel in dieser Frage eingehalten werden müssen und z.B. die von CSU und Staatsregierung durchgesetzte Aufweichung des Anbindegebotes im Landesentwicklungsprogramm ein gefährlicher Angriff auf die Schönheit und Stabilität der Heimat Bayern ist.“ Die „5-Hektar-Grenze“ entspreche genau einem Ziel der Bundesregierung, die sich in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie aus dem Jahr 2002 vorgenommen hat, den Flächenverbrauch in ganz Deutschland bis zum Jahr 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu begrenzen. So gesehen sei das Volksbegehren nichts anderes als die konkrete Umsetzung eines wichtigen Zieles der offiziellen deutschen Politik.