Kühler Genuss in den heißen Monaten: Eis selber machen
(ra). Schon im alten China sollen die Menschen sich an warmen Tagen mit Eis erfrischt haben. Eiscreme, Wassereis, Sorbet – die kalten Süßspeisen gehören für Jung und Alt zum Sommer wie Lebkuchen zu Weihnachten. Klassische Eiscreme besteht üblicherweise aus einer Mischung von Milch, Sahne und Eigelb, die mit Früchten, Schokolade, Nüssen oder anderen Geschmacksgebern aromatisiert wird. Wassereis hingegen setzt, wie der Name bereits sagt, auf gesüßtes Wasser als Grundzutat, das seinen Geschmack etwa durch Fruchtsaft oder Limonade bekommt. Sorbet schließlich wird aus Fruchtsaft und -püree hergestellt, manchmal mit Sekt oder Champagner verfeinert.

Basisausstattung für die Eisherstellung daheim
Der große Vorteil von selbst gemachtem Eis ist, genau zu wissen, was darin enthalten ist. So darf man sich sicher sein, keine umstrittenen Zusatzstoffe aus der Lebensmittelindustrie zu sich zu nehmen. Für den Einstieg in die Kunst des Eismachens genügen wenige Küchenhelfer. Im sogenannten Schlagkessel wird Eis oder Sorbet cremig gerührt. Diese Schüssel ist normalerweise aus Edelstahl gefertigt und damit sowohl hitze- auch als kältebeständig sowie hygienisch. Ein abgerundeter Boden vereinfacht das Rühren und das für viele Speiseeisrezepte notwendige Wasserbad. Mit einem Gummispatel, auch Gummimambo genannt, werden die Zutaten gemischt. Ein Pürierstab hilft dabei, Fruchtpürees für Sorbet oder als Bestandteil einer Eiscreme vorzubereiten. Ein Messbecher zum Abmessen der Zutaten sollte sich in jedem Haushalt finden.
Für das elegante Servieren der selbst gemachten Eisspezialitäten empfiehlt sich ein Eisportionierer. Gerade um Wassereis im Gefrierfach in eine appetitliche Form zu bringen, hält der Handel viele unterschiedliche Eisformen bereit, meist aus Silikon. Wer auch die Hörnchen selbst machen möchte, sollte sich nach einem Waffelautomaten umschauen. Eine Eismaschine ist kein Muss. Sie nimmt einem bei der Zubereitung von Eiscreme und Sorbet das Rühren während des Gefrierprozesses ab. Die Eismaschine kühlt die Eismasse und rührt sie dabei regelmäßig, um Volumen und Cremigkeit zu erzeugen. Diese Schritte lassen sich aber auch von Hand erledigen.

Rezept für selbst gemachtes Eis
Wenn Italiener über ihr geliebtes Gelato sprechen, haben sie Eiscreme im Sinn. Für eine Familienportion Vanilleeis werden benötigt:
– 200 Milliliter Milch
– 300 Milliliter Sahne
– 90 bis 120 Gramm Zucker – je nach Geschmack
– 4 Eigelb, mittlere Größe
– 1 Vanilleschote
Zunächst die Vanilleschote aufschlitzen und das Mark sowie die Schote zu der Milch und Sahne in einen Topf geben. Diese Mischung kurz aufkochen und dann etwa zehn Minuten köcheln lassen, danach die Schote entfernen. Währenddessen die Eigelbe mit dem Zucker in dem Schlagkessel gut verrühren. Nun naht der schwierigste Moment: Über dem heißen Wasserbad werden die beiden Mixturen (Sahne-Milch-Vanille und Eigelb-Zucker) rund zehn Minuten miteinander aufgeschlagen.
Aber Vorsicht: Ist die Temperatur zu hoch, stockt das Ei. Sobald die Eismasse sämig wird, kann der Schlagkessel vom Wasserbad genommen werden. Noch einige Minuten weiterrühren. Anschließend kommt das Eis in den Gefrierschrank und sollte optimal jede halbe Stunde erneut aufgeschlagen werden, damit die Masse cremig bleibt und sich keine Eiskristalle bilden. Nach rund zwei Stunden ist die gewünschte Konsistenz erreicht – willkommen im Klub der Gelatiere.