21. April 2025
Straubing

Kolbstraße ab Donnerstag wieder für den Verkehr offen

(jh) Nach fast neun Monaten Bauzeit wird am Donnerstag in Straubing die Kolbstraße wieder für den Verkehr freigegeben. „Die ursprünglich propagierte Bauzeit konnte nicht ganz realisiert werden, die Gründe hierzu waren vielfältig“, räumt die Leiterin des städtischen Tiefbauamtes, Dipl. Ing. (Univ.) Cristina Pop ein. Größere Umwege gehören dann (vorerst) der Vergangenheit an.

Am Donnerstag wird die Kolbstraße freigegeben. - Foto: Haas
Am Donnerstag wird die Kolbstraße freigegeben. – Foto: Haas

Mit den Bauarbeiten wurde am 18. April begonnen. Warum erst knapp neun Monate später diese abgeschlossen werden konnten erklärt Cristina Pop so: „Im Sommer wurde nach starken Regenereignissen mehrmals die Baugrube für das Brückenbauwerk überflutet. Zudem kamen Mehrarbeiten aufgrund der ungenügenden Substanz an Anschlussbereichen der Stützmauer hinzu. Dasselbe gilt für zusätzliche Arbeiten im Anschluss des eigentlichen Baubereichs. Wobei der Zeitrahmen für das Gesamtvorhaben generell äußerst knapp angesetzt worden war.“

Warum diese Baumaßnahme und welche Arbeiten wurden ausgeführt?

  • Die Kolbstraße befand sich insbesondere im südlichen Bereich zwischen Bachstraße und Bahnhofsplatz in einem äußerst unbefriedigenden Zustand. Auch die aus dem Jahr 1907 datierende Allachbachbrücke in der Kolbstraße befand sich in einem sehr schlechten Zustand und war unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr zu sanieren
  • In erster Linie für den Ersatzneubau der Allachbachbrücke.
  • Im Vorgriff der Maßnahme mussten am Allachbach sieben geschützte Bäume gefällt werden, für die nach Abschluss der Baumaßnahme im Bereich der Parkanlagen vor dem Bahnhof Ersatzpflanzungen erfolgen werden.
  • Bei Beginn der Straßenbaumaßnahme wurde zudem das nach einem Wasserschaden zerstörte sogenannte „SPD-Häusl“ abgerissen.
  • Der bestehende Fahrbahnbelag der Kolbstraße war wie bereits erwähnt in einem sehr schlechten Zustand und zeigte aufgrund der gestiegenen Verkehrsbelastung erhebliche Verschleißerscheinungen wie Spurrinnen, Schlaglöcher und Risse.
  • Um die Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern künftig zu entzerren, werden die Radfahrer künftig neben der Fahrbahn auf markierten Radfahrerschutzstreifen geführt.
  • Die Querschnittsbreite des neuen Streckenabschnitts ergibt sich aus einer Fahrbahnbreite von 8,50 m, Busbuchten mit jeweils 3,00 m Breite und variierenden beiderseitigen Gehwegen mit mindestens 2,50 m Breite. Die Gehwege wurden als Pflasterwege hergestellt, hier wurde zudem ein sehbehindertengerechtes Leitsystem aus Taktilpflaster errichtet.
  • Da im Planungsbereich südlich der Brücke kein Straßenentwässerungskanal vorhanden war und die Oberflächenentwässerung vormals über verschiedene Sinkkastenleitungen sehr unkoordiniert über mehrere Einleitstellen in den Allachbach erfolgte, wurde im Zuge der Straßen- und Brückenbaumaßnahme zudem ein Straßenentwässerungskanal DN 300 gebaut, der in einem neuen, 23 Meter langen Stauraumkanal DN 1000 mündet, der dann wiederum über ein Schachtbauwerk am südlichen Widerlager der Brücke durch dieses hindurch in den Allachbach entwässert. Der neue Stauraumkanal bewirkt dabei eine gedrosselte Ableitung des Niederschlagswassers in den Allachbach, um so Spitzenabflüsse zu vermeiden. Ein Wasserrechtsverfahren zur Genehmigung der Kanalbaumaßnahme wurde durchgeführt.

Die öffentlich ausgeschriebene Baumaßnahme ergab einen Auftrag an die Bietergemeinschaft Strabag/ Wadle mit einer Auftragssumme von knapp 1,1 Millionen Euro. Diese Summe teilt sich in die Bereiche Straßen- und Kanalbau mit 581.000 Euro und Brückenbau mit 515.000 Euro auf. Der Freistaat Bayern hat dafür im Rahmen des Bayerischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes eine voraussichtliche Förderung in Höhe von 480.000 Euro festgesetzt.