Reise & Erholung

Knigge für richtiges Verhalten am Bergsee

(ra). Das Wasser ist glasklar, das Panorama unbeschreiblich schön, die Stimmung ehrfurchtsvoll und demütig: Bergseen üben einen ganz besonderen Reiz auf den Menschen aus. Der Dichter Adalbert Stifter schwärmte in seinen Erzählungen noch von dem Gefühl tiefster Einsamkeit, das ihn ergriff, wenn er zu den Seen hinaufstieg. Heute ist das anders. Einsam ist man an den schönsten Bergseen meistens nicht mehr. Umso wichtiger sind einige Benimm-Regeln, damit von der Ergriffenheit noch etwas erhalten bleibt.

Kleiner Arbersee – Foto: Pixabay

Urlaub am Wasser und in den Bergen

In Niederbayern gibt es 15 größere Seen, darunter Jahrtausende alte Bergseen. Von einem Bergsee spricht man, wenn sich das Gewässer unterhalb der Waldgrenze befindet, oberhalb der Waldgrenze liegen die sogenannten Hochgebirgsseen. Wer sich nicht entscheiden kann, ob er Urlaub am Wasser oder doch in den Bergen machen möchte, ist in einem Ferienhaus am See zum Beispiel in Niederbayern gut beraten. Ein Ferienhaus bietet ausreichend Freiräume und eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für Ruhetage am See und Erkundungstouren in die umliegende Bergwelt.

Richtiges Verhalten will gelernt sein

Da immer mehr Menschen die Schönheit der Bergseen für sich entdeckt haben, müsste es längst eine Art Knigge für den Aufenthalt am und im Bergsee geben. Denn während der eine in Ruhe die Schönheit der Natur genießen möchte, benutzt der andere den Bergsee als persönliches Badezimmer. Badeverbote werden nicht beachtet und damit vielleicht die Tierwelt gestört. Niemand hat etwas dagegen, wenn am Ufer gerastet wird, eine Grillparty mit offenem Feuer aber ist gefährlich und ohnehin nur an dafür ausgewiesenen Stellen erlaubt. Am Ende jedenfalls darf kein Müll zurückbleiben, auch keine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe. Und der Weg zum See und zurück zur Ferienunterkunft verläuft ausschließlich auf den ausgewiesenen Wanderwegen, Abstecher in die umliegende Natur schrecken Wildtiere auf und zerstören kleine Pflänzchen und Gräser. Tiere darf man gerne fotografieren, streicheln oder sie gar einfangen ist dagegen absolut tabu.

Foto: Pixabay

Baden ist nicht grundsätzlich verboten

Die meisten Bergseen sind durch Gletscher entstanden, die das Gestein muldenartig ausgehöhlt haben. Darin sammelte sich das Wasser. Das sind die sogenannten Karseen. Sie sind in der Regel schon Jahrtausende alt. Der bekannteste Karsee ist der Große Arbersee, ein Relikt aus der Eiszeit, umgeben von Hoch- und Urwald. Der See ist Teil des Naturschutzgebietes. Deshalb ist Baden hier verboten. Bei Moränenseen, wie dem Kleinen Arbersee, hat sich nach Rückzug des Gletschers das Wasser hinter der Endmoräne aufgestaut. Oder die Seen sind das Ergebnis von Bergstürzen und Hangrutschen.

Die meisten Bergseen entstanden erst ab 1850 aufgrund des massiven Gletscherschwunds, der seither stattgefunden hat und weiter anhält. Deshalb bilden sich auch immer neue Bergseen. Im Alpenraum soll es inzwischen schon über 4000 geben. Einige verschwinden wieder. Bergseen sind in der Regel sehr nährstoffarm, deshalb wirkt ihr Wasser so klar. Fische sind in den kalten Bergseen ab einer Höhe von 1100 Metern eher selten anzutreffen. In 800 bis 1000 Meter hoch gelegenen Bergseen finden sich dagegen einige Fischarten und ein üppiger Algenbewuchs. Angeln darf hier aber nur, wer eine Berechtigung dazu hat. Baden ist nicht grundsätzlich verboten, bei Temperaturen um die zehn Grad aber auch nicht unbedingt ein uneingeschränktes Vergnügen.