Klinik Bogen: Chefarzt kündigt, Oberärztin kommt nicht
(jh) Mit dem Bereich Gynäkologie hat die Klinik Bogen seit Monaten ihre Sorgen. Nach dem Aus der Entbindungsstation mangels entsprechender Ärzte musste jetzt die Klinikleitung einen weiteren Rückschlag einstecken. Wie Elisabeth Landinger, Sprecherin der Klinik, am Donnerstag mitteilte, habe der gynäkologische Chefarzt der Klinik Bogen MUDr. Miroslav Verner zum Monatsbeginn aus privaten Gründen seine Kündigung eingereicht. Damit nicht genug: Eine Gynäkologin, die als Oberärztin das gynäkoloigsche Hauptabteilungsteam mit aufbauen sollte, hat abgesagt.
Die Vorzeichen für eine gynäkologische Hauptabteilung an der Klinik Bogen stehen für alles andere, als für gut. Kaum hat der neue Chefarzt seine Stellung angetreten und die neuen Räumlichkeiten im FachArztZentrum (FAZ) bezogen, schon ist er wieder weg. Von Seiten der Klinik heißt es: „Der Auflösungsvertrag wurde in den vergangenen Tagen unterzeichnet.“ Die Verweildauer in Bogen war demnach sehr kurz: weniger als zwei Monate.
Erst zum 1. Mai war mit dem Aufbau einer gynäkologischen Hauptabteilung begonnen worden. Das hätte zwar nicht bedeutet, dass die Geburtshilfe wieder aufgenommen werde, aber die bestehende Gynäkologie am Standort Bogen sollte damit aufgewertet werden. Mit dem Prager Gynäkologen MUDr. Miroslav Verner sei für die chefärztliche Leitung ein hochqualifizierter Facharzt gewonnen worden, hatte es Ende Mai in einer Erklärung der Klinikleitung geheißen. Klinikleiter Walerich Schätz sagte damals, dass mit der Hauptabteilung für Gynäkologie „eine weitere wichtige Säule für eine erfolgreiche Zukunft der Klinik Bogen geschaffen werden konnte“.
Nach der Kündigung Dr. Verner muss nun zurückgerudert werden. „Wir bedauern diesen Schritt sehr, wünschen Herrn Dr. Verner und seiner Familie jedoch alles Gute für die Zukunft“, kommentiert Robert Betz, Vorstand der Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf das Scheitern einer langfristigen Zusammenarbeit.
Eine Gynäkologin, die als Oberärztin für die gynäkologische Hauptabteilung vorgesehen war, gab der Klinik Bogen eine Abfuhr. Familiär bedingt habe sie abgesagt und damit die Stelle nicht angetreten, lässt die Kliniksprecherin Elisabeth Landinger wissen und Robert Betz ergänzt: „Leider haben sich hier mehrere unglückliche Umstände verkettet. Ein kleines Team, wie hier an der Klinik Bogen trifft so etwas naturgemäß immer gleich doppelt, besonders wenn geeignete Nachfolger für gleich zwei anspruchsvolle Positionen derart rar sind.“
Die langjährigen Belegärzte Dr. med. Renate Raab und Dr. med. Jürgen Täuber führen die Patientenversorgung an der Klinik Bogen wie gewohnt nahtlos fort. „Auch die zuständige Station 1.2 ist mit Patienten aus verschiedenen anderen Fachbereichen so gut ausgelastet, dass der Wegfall der Hauptabteilung Gynäkologie in der Pflege keine Kürzungen mit sich zieht“, heißt es in der Erklärung.