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Klimabewusst heizen im Winter

(ra) Wenn dicke Socken, Pullover und Tee nicht mehr reichen, beginnt die Heizsaison von neuem. Um daheim für heimelige Temperaturen zu sorgen, nutzen die Deutschen im Gebäudebestand nach wie vor am häufigsten Gas- und Ölheizungen. Doch das Bewusstsein für den Klimaschutz ist mittlerweile in vielen Haushalten eingezogen. Bürgerinnen und Bürger interessieren sich zunehmend für alternative Heizsysteme, die ohne fossile Brennstoffe auskommen.

Umfragen zeigen, dass der Trend beim Heizkesseltausch hin zu Holzbrennstoffen geht. – Foto: C.A.R.M.E.N. e.V.

Für Laien ist die richtige Wahl häufig schwierig. Wofür soll man sich entscheiden, wenn ein Heizkesseltausch ansteht? Die November-Umfrage auf der C.A.R.M.E.N.-Website wollte daher wissen, welches Heizsystem Sie bei einem Kesseltausch bevorzugen würden.  

Die Ergebnisse aus der Online-Umfrage (nicht repräsentativ) belegen nicht nur ein reges Interesse an dem Thema, sondern auch mit knapp 68 Prozent eine Tendenz hin zu Holzbrennstoffen. Hackschnitzel- und Pelletkessel liegen mit ca. 35 bzw. 22 Prozent auf Platz eins und drei. Aber auch Wärmepumpen werden von den Befragten häufiger als zukünftige Wahl angegeben (ca. 24 Prozent). Scheitholzkessel und Gas-Brennwertkessel sind mit ca. 11 und 8 Prozent dagegen im hinteren Bereich verortet. Unter den sonstigen Antworten wurden eine Vielzahl an weiteren Technologien genannt, darunter besonders häufig Blockheizkraftwerke und der Anschluss an ein Wärmenetz.

Ein neuer Kessel muss her! Was nun?

Nach Expertenschätzungen sind derzeit in Deutschland mehr als eine Million Heizkessel über 30 Jahre alt. In den nächsten Jahren müssen daher gemäß der Energieeinsparverordnung (EnEV) viele Kessel erneuert werden. Ein Kesseltausch bietet die Chance, auf Erneuerbare Energien umzusteigen und moderne Technik mit einem hohen Wirkungsgrad einzusetzen. Langfristig profitieren davon Umwelt und Haushaltskasse gleichermaßen.

Der Ersatz des alten Heizkessels führt zu den Fragen, mit welchem Brennstoff geheizt werden soll, welche Emissionsgrenzwerte und Effizienzvorgaben bestehen und wie leistungsfähig der neue Wärmeerzeuger sein muss. Erfolgt der Kesseltausch nämlich im Zuge einer generellen Sanierung des Wohngebäudes, können energiesparende Maßnahmen wie neue Fenster und eine Isolierung des Gebäudes den Heizenergiebedarf senken. Dann kann ggf. ein kleinerer Wärmeerzeuger ausreichend sein.

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Bei der Wahl eines neuen Heizsystems ist es empfehlenswert, im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes zu denken. Nachwachsende Rohstoffe wie Scheitholz, Holzpellets oder Hackschnitzel haben den Vorteil, nahezu CO2-neutral zu sein und im Gegensatz zu fossilen Energieträgern lokale Wirtschaftseffekte zu bewirken, da sie regionalen Ursprungs sind. Holzkessel lassen sich zudem gut mit thermischen Solarkollektoren kombinieren, so dass die Anlage in den Sommermonaten i. d. R. nicht in Betrieb gehen muss.

Eine weitere Alternative sind Wärmepumpen, die mit der Hilfe von Strom die Energie zum Heizen aus der Umgebungswärme gewinnen. Durch die Kombination mit Photovoltaikanlagen werden sie besonders umweltfreundlich. Insbesondere Sole/Wasser-Wärmepumpen weisen eine hohe Effizienz auf.

Bei der Wahl und Dimensionierung des neuen Heizsystems gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich vorab neutral beraten zu lassen. Hierzu stehen Ihnen zum Beispiel die Mitarbeitenden der regionalen Energieagenturen, der Verbraucherzentrale Energieberatung sowie die Expertinnen und Experten von C.A.R.M.E.N. e.V. zur Verfügung.