Kachelofen selbst bauen: So gelingt der Kaminbau
(ra). Ein Kachelofen verleiht jedem Raum nicht nur eine gemütliche Atmosphäre, sondern sorgt in den ungemütlichen Herbst- und Wintertagen auch für wohlige Wärme. Wer handwerklich geschickt ist und seinem Zuhause eine persönliche Note verschaffen möchte, muss jedoch nicht unbedingt einen Kachelofen kaufen, sondern kann diesen selbst bauen.
Wie der Bau des eigenen Kachelofens garantiert gelingt, welche Werkzeuge und Materialien hierfür erforderlich sind und was vor dem Gebrauch zu beachten ist, erfahren Sie in diesem Artikel.
Die Planung – Grundlagen für einen gelungenen Kachelofen
Bevor man mit dem Bau des Kachelofens beginnt, ist eine sorgfältige Planung erforderlich. Hierfür muss zunächst der gewünschte Standort des Kachelofens gewählt werden. Hierbei müssen die Sicherheits- und Brandschutzvorschriften beachtet werden. Am besten involviert man einen erfahrenen Schornsteinfeger, der die baurechtlichen Aspekte überprüft und somit das Go für den Bau des Kachelofens gibt.
Darüber hinaus muss auch die Größe und das gewünschte Design des Kachelofens abgestimmt werden. Der Vorteil hierbei ist, dass man beim Selbstbau eines Kachelofens völlig frei ist, was die Gestaltung angeht. So kann man selbst entscheiden, welche Farbe und welcher Stil optimal zum Rest des Wohnraums passt.
Nicht zuletzt muss ein passender Heizeinsatz Kachelofen gewählt werden. Hier hat man die Wahl zwischen einem raumluftabhängigen und einem raumluftunabhängigen Einsatz. Ein raumluftabhängiger Heizeinsatz nutzt die vorhandene Raumluft zur Verbrennung des Brennstoffes, während ein raumluftunabhängiger Kachelofeneinsatz die Verbrennungsluft über ein Zuluftrohr von draußen bezieht. Letztere Option ist meist effizienter, wobei dieser eine längere Aufwärmzeit benötigt.
Materialien und Werkzeuge – die richtige Ausstattung für das Projekt Kachelofen
Sobald die Planung abgeschlossen ist, kann man sich bereits den benötigten Materialien und Werkzeugen widmen. Wer sich für einen Komplettbausatz mit Heizeinsatz entscheidet, benötigt außerdem folgende Materialien:
- Nachheizkasten
- Rauchgasrohre und -bögen
- Leichtbausteine
- Schamotteplatten
- Ofenkacheln
- feuerfeste Hafnermörtel
- Kleber
- Putz
- Verfugungsmaterial
- Holzkeile
- Hafnerklammern
Darüber hinaus ist es ratsam, folgende Werkzeuge an der Hand zu haben, um den Kachelofen so professionell wie möglich zu erbauen:
- Maurerkelle
- Glättkelle
- Doppelgelenkzange
- Bohrmaschine
- Schraubendreher
- Wasserwaage
- Zollstock
- Eimer
- Rührquirl
- Hammer
- Schneidemaschine
Schritt-für-Schritt-Anleitung – vom Ofenkern bis zur Kachelverkleidung
Nachdem die Planung abgeschlossen ist und alle Materialien und Werkzeuge bereitstehen, kann der eigentliche Kaminbau beginnen.
- Zunächst muss der Heizeinsatz – auch Ofenkern genannt – platziert und mit dem feuerfesten Hafnermörtel fixiert werden. Die Rauchrohre müssen mit dem Heizeinsatz und dem Schornstein verbunden werden, um den Luftaustausch zu gewährleisten.
- Anschließend werden die Schamotteplatten eingebaut, um die Wärmespeicherung zu optimieren.
- Im nächsten Schritt erfolgt nun die Verkleidung des Kachelofens. Hierbei werden die gewünschten Ofenkacheln Schicht für Schicht mithilfe des Mörtels angebracht und mit den Hafnerklammern stabilisiert. Damit der Kachelofen nicht nur funktionsfähig, sondern auch ästhetisch ansprechend ist, sollte die Anbringung der Ofenkacheln mit besonderer Präzision erfolgen.
- Zuletzt ist die Trocknungs- und Brennphase von entscheidender Bedeutung. Um sicherzustellen, dass der Mörtel vollständig aushärtet, sollte ausreichend Zeit für die Trocknung eingeplant werden. Je nach Umgebungstemperatur kann dies 10 bis 14 Tage in Anspruch nehmen. Erst danach sollte der Ofen vorsichtig in Betrieb genommen werden. Dabei sollten die ersten Brennvorgänge langsam erfolgen, um mögliche Spannungen im Material zu vermeiden. Um langfristig Freude an dem selbstgebauten Kachelofen zu haben, ist Geduld hier das A und O.
Sicherheitshinweise: Wichtige Aspekte für den selbstgebauten Kachelofen
Wichtig vor der Inbetriebnahme des selbstgebauten Kachelofens ist die gesetzlich erforderliche Abnahme durch einen Schornsteinfeger. Ohne die Zustimmung durch einen Schornsteinfeger dürfen Kamin- und Kachelöfen in der Regel nicht in Betrieb genommen werden. Dies dient in erster Linie der eigenen Sicherheit und soll Brände oder Rauchvergiftungen verhindern.
Nachdem der Bau des Kachelofens also fertiggestellt wurde, muss ein Schornsteinfeger diese hinsichtlich der Brandschutz- und Sicherheitsvorschriften überprüfen. Sobald der Schornsteinfeger seine Zustimmung gibt, kann der Kachelofen angefeuert und wohlig warme Stunden vor dem Feuer können genossen werden.