Jusos: „Nein“ zum Alkoholverbot in Straubing
(ra) Die Jusos Straubing zeigen sich aufgrund der jüngst verhangenen Alkoholverbote am Hagen und der Bschlacht als Reaktion auf feiernde Jugendliche im öffentlichen Raum gerade auch in der Zeit des eigentlich stattfindenen Gäubodenvolksfestes besorgt.
In einer Mitteilung an die Medien vom Freitag fordert der SPD-Nachwuchs Oberbürgermeister Pannermayr und die CSU-Fraktion sowie insbesondere den SPD-Bürgermeister Werner Schäfer und die SPD-Stadtratsfraktion dazu auf, von den neu geltenden Alkoholverboten am Hagen und der Bschlacht abzusehen und verlangen, dass die Bedürfnisse aller Jugendlichen gerade in der jetzigen Lage ernst genommen werden. Natürlich sei man besorgt über die großen Menschenansammlungen, denn die Pandemie ist ja schließlich noch nicht vorbei, doch durch diese Maßnahmen würden bereits bestehende Konflikte nur noch weiter verstärkt.
Dazu erklärte Mia Füllner von den Jusos Straubing: „Die nun verhängten Alkoholverbote am Hagen und der Bschlacht führen ausschließlich zu einer Verschiebung der Problematik: Die Jugendlichen saßen monatelang für Home-Schooling oder Online-Semester zuhause. Es ist mehr als nur verständlich, dass sie jetzt den Sommer bei dem ohnehin ausgefallenen Gäubodenvolksfest gemeinsam bei einem Bier genießen wollen. Solange Bars und Diskotheken geschlossen sind, bleibt ihnen nunmal nur der öffentliche Raum. Wer ihnen nun das verbietet provoziert bewusst Konflikte zwischen Jugendlichen und der Polizei. Generalverdacht und Kriminalisierung ist keine Lösung und verlagert das Problem nur weiter auf Privatpartys!“
„Junge Menschen trifft diese Pandemie nicht nur wirtschaftlich und sozial, sondern auch kulturell“, so der stellvertretende Straubinger Juso-Bezirksvorsitzende Lukas Reichhardt. Doch eine komplette Verdrängung junger Menschen und eine hier geforderte Verbotspolitik würde das Problem nicht an der Wurzel packen. Auch wenn so mancher Clubbesuch des Oberbürgermeister, seiner Stellvertreter und anderer Verantwortlicher für dieses verhängte Alkoholverbot schon etliche Jahre zurückliegt, erwarten die Jusos zumindest etwas mehr Verständnis für die Situation junger Menschen. Die Stadt sollte sich vielmehr dafür einsetzen, dass sichere Plätze mit entsprechender Infrastruktur geschaffen werden, statt erneut die „Gut“-„Böse“-Karte zu spielen. „Hier wird die junge Generation unter Generalverdacht gestellt, was einmal mehr den rückwärtsgewandten Kurs der Stadtverwaltung zeigt“, kritisierte Lukas Reichhardt.