Jubiläumswanderungen über den Gallner: Traumhaftes Panorama und geheimnisvolle Sagen
(ra) Wer nicht selbst dabei war, hat am Sonntag einen Nachmittag zur Erbauung von Körper, Geist und Seele versäumt. Bei herrlichem Frühlingswetter machten sich zahlreiche Wanderer von Denkzell (Gemeinde Konzell) aus auf den Weg über den Gallner. Zum zehnjährigen Jubiläum der Urlaubsregion Sankt Englmar hatte Altbürgermeister Michael Kienberger als Schirmherr „für optimales Wetter gesorgt“. Für die Teilnehmer gab es zum Abschluss eine Verlosungsaktion.

Während eine etwas längere Route unter der Wanderführung von Elfriede und Sepp Sterr die Burgruine Höhenstein als erstes Etappenziel ansteuerte, erstieg eine zweite Gruppe mit Bürgermeister Fritz Fuchs und der Tourismusbeauftragten Renate Hof den Gipfel des Gallners. Bei der Gallnerkirche trafen sich alle, um den geschichtlichen Hintergrund der Kirche und von überlieferten Sagen zu hören. Mit dabei war auch eine Abordnung der Urlaubsregion mit Astrid Piermeier, Leiterin der Tourist-Info Sankt Englmar.
Bei der abschließenden gemeinsamen Einkehr mit Verlosung „Beim Wirt“ im Golddorf Denkzell konnten die vom kleinen Xaver gezogenen Gewinner ihre attraktiven Preise entgegen nehmen. Den Wellnessgutschein mit Übernachtung vom Hotel Reibener Hof gewann Marlene Stelzl. Die Gutscheine vom Wirt Denkzell gingen an Eva Wirth, Josef Sterr und Andreas Albert.
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Bei den Sagen erzählten Sepp Sterr und Fritz Fuchs von den Riesengeschlechtern auf dem Gallner und dem gegenüberliegenden Pilgramsberg, welche sich beim Bau ihrer Schlösser den gemeinsamen einzigen Hammer hin und her zu warfen. Auch die Böhmen hätten die Gallnerkirche heimgesucht, um die Glocke mit einem Eggenzahn zu zerstören. Deren Läuten soll die Unwetter von hier abgehalten und ins Nachbarland umgeleitet haben.
Interessiert vernahmen die Zuhörer den Hergang zur Kirche im Zuge der Säkularisation. Der Krämersohn Adam Ettl von Konzell hatte sie von der „königlich allgemeinen Stiftungsadministration Viechtach“ ersteigert und die „Beikirche am Galnerberg“ samt dem Chor mit Kaufbrief vom 16. September 1809 um 50 Gulden an „Peter Stegbauer, Inmannsohn von Konzell zur Erbauung einer Wohnung“ verkauft. Der spätere Besitzer Paul Mühlbauer verkauft die Gallnerkirche am 17. April 1846 an den Gallnerbauer Lorenz Lehner, welcher sie einige Jahre später wiederum der Kirchenstiftung Konzell schenkte.