Straubing

Integrierte Leitstelle Straubing: Rund eine Million Anrufe in zehn Jahren

(ra) Die Zahlen, die der aktuelle Leiter der Integrierten Leitstelle (ILS) Straubing, Karl Maurus, am Dienstag präsentierte, waren beeindruckend: In den zehn Jahren seit Inbetriebnahme der ILS Straubing gingen knapp eine Million Anrufe ein. Der Rettungsdienst wurde dadurch zu 515.449 Einsätzen alarmiert, die Feuerwehren rückten zu 38.555 Bränden, technischen Hilfeleistungen oder ABC-Einsätzen aus. Dazu kommen noch 715.838 Unterstützungsleistungen.

Zehn Jahre Integrierte Leitstelle Straubing – Foto: ILS

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der ILS Straubing luden der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Straubing und die Landesgeschäftsstelle des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) als Betreiber zu einem Pressegespräch. „Die Integrierte Leitstelle war ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur flächendeckenden Einführung der einheitlichen Notrufnummer 112 für Rettungsdienst und Feuerwehr in unserem Verbandsgebiet“, so Landrat Josef Laumer in seiner Funktion als Verbandsvorsitzender des ZRF Straubing.

ILS Straubing

Die ILS Straubing ist zuständig für die Landkreise Deggendorf, Regen, Straubing-Bogen und die kreisfreie Stadt Straubing und umfasst damit das Verbandsgebiet des ZRF. Auf einer Fläche von rund 3.100 Quadratkilometern leben in diesem Bereich zirka 360.000 Menschen. Nach acht Jahren Planungs- und Vorbereitungszeit nahm die ILS Straubing am 5. Oktober 2010 den Vollbetrieb mit damals 21 Mitarbeitern auf – heute sind es 29.

Einen Überblick über die wichtigsten Einsätze seit dieser Zeit gab Karl Maurus – Schneekatastrophen, Hochwasser, (Groß)brände (z.B. Rathaus Straubing, Wiesenhof Bogen) und Fliegerbomben fielen darunter. Für Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr, Stellvertretender Verbandsvorsitzender, blieben vor allem zwei Beispiele in Erinnerung: „Natürlich der Rathausbrand 2016 und der Ammoniakaustritt im Eisstadion 2019, der mich beim Frühstück im Urlaub in Südtirol erreicht hat.“

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Als Mann der ersten Stunde war auch Gerhard Kleeberger beim Termin zum zehnjährigen Jubiläum mit dabei. Er war der erste Leiter der ILS Straubing und trägt mittlerweile in München die Verantwortung für die Weiterentwicklung aller BRK-Leitstellen in Bayern. „Mit seinem großen Engagement hat er erheblichen Anteil an der erfolgreichen Umsetzung“, würdigte Josef Laumer den Vorgänger von Karl Maurus. Überhaupt, so der Landrat, habe man die Entscheidung, das BRK mit dem Betrieb zu beauftragen, nicht bereut. „Wir haben einen kompetenten und zuverlässigen Partner für unseren gemeinsamen Auftrag gefunden.“

Die jährlichen Kosten von rund 2,5 Millionen Euro werden zum Großteil von den Sozialversicherungsträgern, also den Krankenkassen für den Anteil Rettungsdienst bezahlt. Die verbleibenden zirka 650.000 Euro für den Feuerwehr-Anteil tragen die Verbandsmitglieder. „Schade ist es, dass wir die modernste Technik mit sechs Einsatzleitplätzen und sieben so genannten Ausnahmeabfrageplätzen nicht besichtigen können“, betonte Josef Laumer. Den coronabedingt konnte der geplante große Termin mit Feierlichkeit in der ILS am Standort in Straubing nicht stattfinden, sondern musste im kleineren (Presse)rahmen ins Landratsamt Straubing-Bogen ausgewichen werden.

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Doch auch dort war der Dank all jenen sicher, die hinter der ganzen Technik stecken. „Denn modernste Technik kann nur so gut sei, wie das Personal, das im Dienste der Bürger arbeitet“, betonte Landrat Josef Laumer. „Deshalb gilt unser großer Dank den all jenen, die rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr ihr bestmögliches tun, um der Bevölkerung die notwendige Hilfe schnellstmöglich zukommen zu lassen.“ Und Oberbürgermeister Markus Pannermayr ergänzte: „Wir bedanken uns heute stellvertretend für alle Bürger.“ So sieht Thomas Stadler, Abteilungsleiter Rettungsdienst bei der BRK Landesgeschäftsstelle, sein Team auch als einen „Dienstleister für all jene, die Hilfe am Menschen leisten.“

Und auch für die nächsten Jahre stehen bereits einige wichtige Aufgaben und Ziele an: Die Planung und Implementierung der digitalen Funkalarmierung, ein 120-monatiger Hardwaretausch, die Einführung eines neuen Einsatzleitsystems. Ausgehen wird die Arbeit in einer Integrierten Leitstelle aber ohnehin nie.