3. Mai 2025
Landkreis Straubing-Bogen

Im Kreistag müssen CSU und SPD Federn lassen – Kleine Sensation: ÖDP wird drittstärkste Kraft / Update

(jh) Es war in den vergangenen Wochen schon aus CSU-Kreisen zu hören, dass die Christsozialen befürchten, ihre absolute Mehrheit zu verlieren. Das lag nicht nur an der Anzahl der Bewerberlisten, sondern auch daran, dass die CSU ihren Wahlkampf in vielen Orten weniger dem Zeitgeist angepasst hatte. Obwohl die Grünen ihre Mandate verdoppeln konnten, gelang es der ÖDP/PU eindeutig zur drittstärksten Kraft aufsteigen. Ausschlaggebend dafür ist, dass die SPD weitere zwei Sitze verlor und die Grünen die gleiche Anzahl an Sitzen gewann. Der Einzug der AfD in den Kreistag von Straubing-Bogen ist wohl eher dem bundesweiten Trend geschuldet.

Die Kreistagswahl liegt nicht sechs Jahre zurück – wie in den anderen bayerischen Landkreisen. Aufgrund einer Wahlfälschung in Geiselhöring war die Kommunalwahl im Jahr 2014 für ungültig erklärt worden. Es läuft derzeit immer noch am Landgericht Regensburg ein Prozess gegen einen Geiselhöringer Landwirt, der beschuldigt wird, die Wahl seinerzeit manipuliert zu haben.

Am 1. Februar 2015 mussten demnach die Wähler im Landkreis Straubing-Bogen erneut an die Wahlurne treten. Das hatte der CSU damals die absolute Mehrheit (vier Sitze) gekostet. Sie war aber mit 47,10 Prozent nachwievor die stärkste Kraft. Die Sitze waren damals zu gleichen Teilen an die Freien Wähler und an die ÖDP/PU gegangen, die es auf 13 bzw. sieben Sitze brachten. Auch die Grünen erhielten bei der Nachwahl einen Sitz mehr (= zwei Sitze).

Jetzt, anno 2020, trifft es die CSU erneut. Die Christsozialen sitzen – wie es derzeit aussieht – nur noch in einer Stärke von 26 im Kreistag. Das bedeutet ein Verlust von zwei Mandaten. Absolut konstant bleibt der Anteil der Sitze bei den Freien Wählern. Sie sind mit 13 Kreisräten vertreten. Die SPD muss ebenfalls Einbußen hinnehmen und hat nur noch fünf Stimmen im Kreistag – zwei weniger als bisher. Wie auch im Rathaus der Stadt Straubing verliert die SPD immer mehr an Bedeutung. Nicht hinzugewinnen konnten die Freien Wählen (13 Mandate) und die FDP–FWG (drei Mandate). Die Grünen verdoppelten ihren Sitzeanteil. Sie haben jetzt vier Kreisräte im Landkreisparlament. Die ÖDP hat wohl ein Mandat verloren, sind aber jetzt mit sechs Mandaten prozentual die drittstärkste Kraft im Kreistag. Vier Personen vertreten die AfD im Kreistag.

Es fehlen noch die Ergebnisse von vier Wahlbezirken (2 x Aiterhofen, 1 x Salching und 1 x Laberweinting). Aufgrund technischer Probleme im Landratsamt können diese Zahlen noch nicht ins System eingepflegt werden. Wie ein Sprecher erklärte, dürfte das Problem noch bis Dienstag andauern.

Hier das Wahlergebnis:

Die Grafik zeigt, dass die ÖDP/PU zur drittstärksten Kraft geworden ist und hat damit die SPD auf Platz 4 verdrängt.

Und hier die Verteilung der Mandate:

Gewählt wurden in den Kreistag
des Landkreises Straubing-Bogen

(Unter Vorbehalt der endgültigen Bekanntmachung durch den Wahlleiter! Es handelt sich um das Ergebnis laut Schnellmeldungen, NICHT um das amtliche Endergebnis. Das heißt die Wahlprüfung läuft noch und sollte es Kandidaten geben, wo es sehr knapp war und nur wenige Stimmen den Ausschlag gegeben haben, könnte sich das Ergebnis eventuell noch ändern.)

CSU:
Josef Laumer -> Landrat
1. Josef Zellmeier
2. Alois Rainer
3. Barbara Unger
4. Andreas Aichinger
5. Ewald Seifert
6. Erwin Kammermeier
7. Margarethe Stadler
8. Gunda Häuslbetz
9. Wolfgang Zirngibl
10. Robert Fahrner
11. Herbert Lichtinger
12. Andrea Probst
13. Max Höcherl
14. Franz Schedlbauer
15. Claudia Erndl
16. Franz Lehner
17. Hans Kienberger
18. Anton Drexler
19. Anton Piermeier
20. Fritz Schötz
21. Norbert Buchner
22. Helmut Muhr
23. Johann Grau
24. Georg Edbauer
25. Karl Wellenhofer
26. Christian Schambeck
(27. Klaus Greindl)

FW:
1. Tobias Beck
2. Ludwig Waas
3. Manfred Reiner
4. Andreas Söttner
5. Gerhard Stadler
6. Heinrich Stenzel
7. Ludwig Ettl
9. Josef Moll
10. Hubert Ammer
11. Christine Hammerschick
12. Alfons Neumeier
13. Dr. Johann Kirchinger
(14. Helmut Muhr)

ÖDP:
1. Bernhard Suttner
2. Martha Altweck-Glöbl
3. Anita Bogner
4. Josef Gold
5. Dr. Michael Röder
6. Dr. Christian Waas
(7. Helmut Stumfoll)

SPD:
1. Rosi Deser
2. Johanna Uekermann
3. Fritz Fuchs
4. Martin Kreutz
5. Heinz Uekermann
(6. Josef Eisenhut)

Grüne:
1. Anita Karl
2. Martina Kögl-Wiethaler
3. Bastian Kulzer
4. Heidi Flegler
(5. Wolfram Wagner)

AfD:
1. Armin Weidinger
2. Konrad Rogl
3. Udo Eglmeier
(4. Alfons Schedlbauer)

FDP/FWG:
1. Franz-Xaver Eckl
2. Ralph Kietzke
3. Monika Rauschdorfer
(4. Walter Franz jun.)