Landkreis Dingolfing-Landau

Holz als Baustoff der Zukunft

(ra) Holz ist der Baustoff der Zukunft – und mit Tradition. Dem modernen Holzbau sind bei Formensprache und Größe kaum mehr Grenzen gesetzt. „So entstehen derzeit in unserer Region spannende Bauprojekte, bei denen Holz seine volle Leistung ausspielt“, heißt es dazu am Montag in einer Erklärung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landau-Pfarrkirchen. Ein Paradebeispiel sei das neue Schülerwohnheim neben der Hans-Glas-Berufsschule in Dingolfing.

165 Module aus Holz werden zu einem Gesamtbauwerk zusammengestellt. Täglich entstehen bis zu fünf Module vor Ort in der so genannten Feldfabrik.

Jeder Kubikmeter Holz bindet eine Tonne CO2 – Das Holz wird in Standardlängen im Wald zum Abtransport bereitgestellt. Foto: T. Schropp/AELF

Der moderne Holzbau ist die Antwort auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen. Er leistet einen wesentlichen Beitrag zum notwendigen Klimaschutz, hilft den Wohnraummangel in den Städten durch vielseitige Möglichkeiten der Aufstockung und Erweiterung zu mindern und ist eine heimische, nachhaltige Ressource, unterstreicht das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF). „Zudem unterstützt er die Pflege unserer Wälder und den Waldumbau hinzu klimastabilen Mischwäldern“, erklärt Maximilian Muninger, Bereichsleiter Forst am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Landau a. d. Isar-Pfarrkirchen. „Und“, schwärmt Muninger, „Holz fügt sich als natürlicher Baustoff einfühlsam in die Landschaft, strahlt Ruhe wie Gelassenheit aus, und Holzbauten beeindrucken immer wieder.“

Blick in die Abbundhalle der Landauer Firma HBH Holzbau: Kurze Lieferketten werden durch Holz aus der Region erreicht. Foto: C. Melis/AELF

„Der Baustoff Holz vereint viele Vorteile: Der traditionsreiche Baustoff steht für Beständigkeit, Nachhaltigkeit und sorgt für ein (wohn-)gesundes Raumklima“, sagt auch Armin Maier, Geschäftsführer der Waldbauernvereinigung (WBV) Reisbach. „Holz ist der ökologisch sinnvollste Baustoff, den wir haben. Zudem hat er die beste CO2-Bilanz. Es gibt keine bessere Art, CO2 länger zu binden, als Holz zu verbauen.“ Ein weiterer Vorteil ist, dass regionales Holz kurze Lieferketten hat: „Oftmals verlässt Reisbacher Holz den Landkreis nicht“, so der Geschäftsführer.

Auf die Verdichtung von Wohnraum hat sich das Landauer Unternehmen HBH Holzbau konzentriert. Unternehmer Ralf Hofmann blickt aber nicht nur auf derartige Projekte in der Landeshauptstadt. In Waiblingen beispielsweise wird ein Erweiterungsbau in Holzbauweise für das Landratsamt errichtet. Im späteren Betrieb soll es klimaneutral sein. Ein weiteres Projekt ist die Alte Akademie in München. Holz speichert CO2 und es wächst mehr nach als verbraucht wird, ist auch Hofmann überzeugter Fürsprecher. Bei seinen Projekten setzt er daher ganz gezielt auf den Einsatz unseres heimischen Werkstoffs.

Die Module für das Schülerwohnheim kommen auf Schienen direkt aus der Feldfabrik und werden dann mit dem Kran aufgesetzt. Das spart Zeit, LKW-Fahrten und reduziert den CO2-Ausstoß. – Foto: LiWood

In Bayerns Wäldern stehen die höchsten Holzvorräte pro Quadratmeter, europaweit. Nach wie vor wächst in Bayern mehr Holz nach, wie eingeschlagen wird. In unserer Region ist der Rohstoff also in ausreichender Menge verfügbar. Für die Waldbesitzer, die ihre Wälder mit viel Herzblut seit Generationen pflegen, ist es eine große Wertschätzung, wenn der Baustoff Holz mehr zur Geltung kommt.

Holzbauinitiative Bayern

Gemeinsam mit dem Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB) fördert das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) im Rahmen des Bayerische Holzbauförderprogramms kommunale Bauten und mehrgeschossige Wohnungsbauten. So gibt es bis zu 500 Euro je Tonne gebundenem CO2, welches im Holz sowie Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen verbaut ist.

Der Ansatz ist innovativ, denn er fördert die echte Klimaschutzleistung des nachwachsenden Rohstoffes Holz. Diese Förderung ist ein voller Erfolg, das belegt die sehr hohe Nachfrage, heißt es von Seiten des Ministeriums.