Straubing

Hochwasser geht in Straubing nur sehr langsam zurück – Sandsäcke für das Gstütt

(ra/jh) Der Pegelstand für Straubing beläuft sich auf eine Höhe von 694 Zentimeter (Stand 0.00 Uhr; www.hnd.bayern.de). Damit hat sich der Pegel in 24 Stunden lediglich um 20 Zentimeter gesenkt. Der Scheitel des Hochwasser bewegte sich fast zwei Tage nicht. Tatsächlich kam erst am Donnerstagnachmittag zu einer wirklichen Senkung des Pegelstandes. Damit verschiebt sich auch der Zeitpunkt, wann der Wasserstand unterhalb der Meldestufe 4 angelangt ist.

Bis der Weg neben dem Straubinger Schloss wieder passierbar sein wird, dauert es noch mehrere Tage. – Foto: Haas

Optimismus, oder gar eine Entwarnung, gibt es momentan noch nicht: Im Bereich des Kößnach-Damms wurde durch die Dammwachen in einem rund fünf Meter breiten Bereich eine Durchnässung festgestellt. Auch wenn nach fachlicher Einschätzung keine akute Gefahr eines Dammbruchs besteht, wird durch das Wasserwirtschaftsamt in Abstimmung mit der Führungsgruppe Katastrophenschutz vorsorglich eine Aufschüttung zur Stabilisierung dieses Bereichs vorgenommen.

Eine weitere Herausforderung stellt für die Stadt Straubing der derzeitige und noch zu erwartende Anstieg des Grundwasserspiegels in Teilen des Stadtgebietes Straubing dar. Besonders betroffen ist aktuell der Bereich Gstütt. Für Sicherungsmaßnahmen privater Gebäude in diesem Gebiet wurde in der Straßenmeisterei des Staatlichen Bauamts (Vogelauweg 26) eine Ausgabestelle für Sandsäcke für den Eigenbedarf eingerichtet, die vom THW betreut wird. Von dieser Möglichkeit wurde von den Anwohnern am Donnerstag bereits Gebrauch gemacht, am Freitag startet die Ausgabe wieder ab 8 Uhr.

Von Entwarnung weit entfernt

Anfragen zur Bereitstellung von Sandsäcken in anderen Bereichen des Stadtgebiets sind weiterhin über das Bürgertelefon unter der Rufnummer 09421/944 68222 (erreichbar von 8 bis 18 Uhr) zu stellen. Die Rathausverwaltung weist die Bevölkerung nochmals darauf hin, entsprechende Vorbereitungen beim Ansteigen des Grundwasserpegels zu treffen. Aufgrund der in den nächsten Tagen noch zu erwartenden Entwicklung wurde die zentrale Produktion von Sandsäcken durch Kräfte des Städtischen Bauhofs wieder aufgenommen.

Weiterhin geht der Wasserstand nur sehr zögerlich zurück, ein Unterschreiten der Meldestufe 4 ist nach aktuellem Stand frühestens in der Nacht zum Samstag zu erwarten. Insbesondere aufgrund der hohen Belastung der Dämme in den letzten Tagen wird die Situation unvermindert als kritisch bewertet. Deshalb gibt es weiterhin noch keinen Grund zur Entspannung und der bisherige Kräfteeinsatz wird weiter fortgeführt.

Die Stadtverwaltung machte am Donnerstag mit Nachdruck darauf aufmerksam, unbedingt den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten und sich von den Gefahrenbereichen fern zu halten. Die Antragsformulare für das Soforthilfeprogramm für Hochwasserschäden wurden nochmals geändert. Die geänderten Vordrucke sowie weitere Informationen zur Antragstellung sind auf der Webseite der Stadt Straubing www.straubing.de einsehbar.