29. April 2025
Landshut

Herzmedizin auf höchstem Niveau

(ra) An 24 Stunden pro Tag, an 365 Tagen im Jahr können Patienten im Herzkatheterlabor des Klinikums in Landshut versorgt werden. Wie das genau funktioniert und warum im Notfall jede Minute zählt, haben die Mitglieder der KPV (Kommunalpolitische Vereinigung) Landshut am Dienstag erfahren.

Geschäftsführer Nicolas von Oppen, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Kardiologie Prof. Dr. Stephan Holmer und Pflegedirektorin Angelika Alke informierten über aktuelle Themen und zeigten der Gruppierung der CSU Landshut-Stadt das moderne Herzkatheterlabor. Das Labor am Klinikum steht für Herzmedizin auf höchstem Niveau und wurde erst vor drei Jahren modernisiert. Das Team um Chefarzt Prof. Holmer kann hier beispielsweise einen akuten Herzinfarkt rasch mittels Herzkatheter behandeln. Oft klagen die Patienten vorher über Atemnot oder Druck auf der Brust. „Bei zehn Minuten Beschwerden sollten Sie den Notarzt rufen“, so Prof. Holmer. „Im Notfall haben wir rund 60 Minuten Zeit, ein verschlossenes Gefäß wieder zu öffnen.“

Im Herzen des Klinikums: Die KPV Landshut besichtigte das Herzkatheterlabor am Klinikum, hier mit (ab 3.v.links), Geschäftsführer Nicolas von Oppen, KPV-Vorsitzendem Georg Stemberger, Ärztlichem Direktor und Chefarzt der Kardiologie, Prof. Dr. Stephan Holmer, CSU-Kreisvorsitzender Dr. Thomas Haslinger (3.v.rechts) und Pflegedirektorin Angelika Alke (2.v.rechts). Foto: Klinikum Landshut

Am Dienstagabend demonstrierte er das Verfahren, zeigte, wie er und sein Team erkennen, welches Gefäß verstopft ist, und wie der Weg wieder freigemacht wird. Ein Kardiologe führt einen Katheter über den Arm oder die Leiste zum Herzen, über einen Führungsdraht fährt ein Ballonkatheter dann wie auf einer Schiene zur Verengung. Der Ballon wird an der verschlossenen Stelle dann aufgeblasen, die Engstelle erweitert sich. Die Erleichterung merkt der Patient sofort. Für das Verfahren ist nur eine örtliche Betäubung nötig. „Eine Bypass-Operation ist viel seltener nötig als früher“, so Holmer.

Nicolas von Oppen berichtete am Dienstag außerdem von den Projekten 2018, stellte Investitionen in modernste Medizintechnik vor und erklärte einige komplizierte Bereiche der Krankenhausfinanzierung. Wie man qualifiziertes Personal gewinnen und halten könne, war eine der Fragen an diesem Abend. Denn den Tarifvertrag zahlen auch andere Krankenhäuser. „Bei uns herrscht eine familiäre Atmosphäre und gleichzeitig ein fast universitäres Niveau“, so Prof. Holmer. „Ärzte können sich bei uns in fast allen Bereichen weiterbilden und hoch spezialisieren.“ Aus pflegerischer Sicht sei das duale Studium ein Modell der Zukunft, so Pflegedirektorin Angelika Alke.

Nicolas von Oppen sprach außerdem viele „weiche“ Faktoren an: Das Klinikum richtet jährlich ein Sommerfest für seine Mitarbeiter aus, es gibt eine Mitarbeiter-Vorteilswelt und noch im Frühjahr werden die neuen Personal-Appartements des Klinikums eröffnet. „Die ersten Gesundheits- und Krankenpflegeschüler ziehen im April ein“, so von Oppen. Die Ein-, Zwei- oder Drei-Zimmer-Wohnungen sind voll möbliert mit Küchenzeile, Bett sowie Ess- und Schreibtisch. Jedes Appartement hat außerdem ein eigenes Bad und einen praktischen Abstellraum. In zwei Jahren soll es außerdem losgehen mit dem Krankenhausneubau. Dieser soll die über 50 Jahre alten Bettenhäuser ersetzen.

„Unsere Mitarbeiter dürfen sich auf attraktive Arbeitsplätze mit der neuesten Ausstattung freuen“, so von Oppen. Auch die Patienten sollen sich in modernen Zimmern mit großen Panoramafenstern und Blick ins Grüne wohlfühlen. Schon in diesem Jahr beginnen übrigens die Vorarbeiten für den Neubau: Als erstes muss die Krankenhaus-Küche in die Alte Wäscherei umziehen, um für den ersten Bauabschnitt „Platz“ zu machen.