Hans Gegenfurtner empfiehlt: „Gießen nur morgens an Blatttagen“
(ra) „Was nach unten in die Erde wächst, säe bei abnehmendem Mond, was über der Erde wächst und Früchte trägt, säe bei zunehmendem Mond.“ Anhand einiger Grundregeln brachte der Referent Hans Gegenfurtner seinen zahlreichen Zuhörern das Thema „Gärtnern mit dem Mond“ nahe. Der Obst- und Gartenbauverein Gossersdorf (OGV) und die Landfrauen Konzell-Gossersdorf hatten zu diesem Infoabend am Donnerstag im Dorfwirtshaus Gossersdorf eingeladen.

Der sehr interessante Vortrag umfasste die weite Spanne von allgemeinen Erklärungen zum Mondverlauf bis hin zu ganz praktischen Anwendungen des Mondkalenders und Gartentipps.
Eingangs erläuterte Nicola Nagels als OGV- Vorsitzende die Bedeutung des Mondkalenders als Volkswissen in der Vergangenheit. Heute gebe er den Menschen die Möglichkeit, im Einklang mit der Natur zu arbeiten, dadurch weniger Spritzmittel zu benötigen und gesundes, kräftiges Obst und Gemüse zu ernten.
Der Referent Hans Gegenfurtner machte im Laufe der Jahre selbst gewissenhaft Versuche zum Einfluss des Mondes auf Säen und Ernten und überprüfte das Wissen aus den Büchern im eigenen Garten. Seit einigen Jahren erstellt er selbst einen Mondkalender an den Gärtner sich halten können. Auf seiner leicht schräg zum Äquator stehenden Bahn beeinflusse der Mond je nach Standort das Magnetfeld der Erde in vielfältiger Weise, so Gegenfurtner. Der Fachmann erläuterte die Gesetze, nach denen der Mond unterschiedliche Zyklen (siderischer bzw. synodischer Zyklus) durchlaufe. Da diese Zyklen unterschiedlich lang sind und sich folglich ständig gegeneinander verschieben, variiert auch der mögliche Einfluss des Mondes auf die Pflanzen stark. Man unterscheidet demnach nicht nur den zunehmenden und den abnehmenden Mond, sondern auch den auf- bzw. den absteigenden Mond. Die Unterteilung der verschiedenen Tierkreiszeichen bezeichnete er als wichtig aber nachrangig.
Gegenfurtner bezog sich mit seinen zahlreichen Hinweisen aber nicht nur auf das Säen, sondern auf alle Gartenarbeiten vom Gießen über das Düngen und die Ernte bis hin zum Rückschnitt. „Gießen sie nur morgens an Blatttagen mit einem Wasser aus der Tonne und dann aber auch 25 Liter pro Quadratmeter.“ berichtet er zum Beispiel oder dass „bei aufsteigendem Mond geerntetes Obst und Gemüse besser im Saft steht, dieser bleibt bei der Ernte erhalten und bietet gute Voraussetzungen für Geschmack und Haltbarkeit“. Zur Unzeit geerntetes verdirbt hingegen schneller und wird runzelig.
Vor allem seine zahlreichen praktischen Hinweise, ob es nun um das Lüften eines Kleingewächshauses oder seinen Umgang mit dem vermeintlichen „Unkraut“ ging, machten den Vortag sehr interessant und lebendig. Er, der seine Familie seit 25 Jahren fast ausschließlich aus dem eigenen Garten mit Obst und Gemüse versorgt, stellte allerdings auch klar: „Der Mond allein kann es nicht richten.“