Grundl: Große Koalition schlägt Löcher in bayerische Bierfässer
(ra) Erhard Grundl, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Straubinger Stadtrat und Spitzenkandidat der niederbayerischen Grünen für die Bundestagswahl spricht sich deutlich gegen die Patentierung von wesentlichen Grundproduktionsstoffen für Bier aus.
Offensichtlich duckt sich Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) aus dem Bierland Bayern weg, wenn es um die Biervielfalt geht, denn Erhard Grundl kreidet in einer Erklärung vom Dienstag dem Minister an: „Er unternimmt nichts, um einer aktuell still und leise genehmigten Patentierung von Braugerste zu Gunsten von Bierkonzernen wie Heineken oder Carlsberg einen Riegel vorzuschieben. Eine Privatisierung von Weizen und Roggen ist da nicht mehr weit.“
Und Erhard Grundl legt nach: „Die Große Koalition scheut die Debatte um Biopatente wie der Teufel das Weihwasser. Union und SPD wollen verschleiern, dass der geplante Beschluss eine Riesenmogelpackung ist. Die Wünsche der Industrie sind der Bundesregierung wichtiger, als die Interessen der Verbrauchern.“
Der Straubinger Grünen-Stadtrat will dies nicht hinnehmen: „Ich fordere das europäische Patentamt und die verantwortlichen politischen Stellen auf, erteilte Patente auf Gerste zu widerrufen! Schon jetzt gibt es eine massive Konzentration im Lebensmittel- und Saatgutmarkt, wo nur mehr fünf Konzerne die Hälfte des weltweiten Biermarktes kontrollieren. Für diese dienen Patente dazu, ihren Einfluss auf die Lebensmittelerzeugung noch weiter auszudehnen.“ Und an den Bundeslandwirtschaftsminister gewandt sagt er: “ Herr Minister Schmidt, setzen Sie sich für unsere Biervielfalt ein! Hopfen und Malz – und Gerste – Gott erhalt‘s“.