Grünes Kino in Parkstetten: Gibt es einen Insektenschwund in Deutschland?
(ra) Anlässlich des Volksbegehrens Artenvielfalt zeigt der Parkstettener Gemeinderat und Initiator Jörg Bachinger im nunmehr 23. „Grünen Kino Parkstetten“ – wie immer bei freiem Eintritt – den Film „Käfer Hummeln Schmetterlinge“. Der Streifen läuft am Dienstag, 5. Februar um 19.30 Uhr im Rathauseck in der Schulstraße in Parkstetten.
Viele Menschen sind sich sicher: Früher gab es mehr Insekten! Tatsächlich beobachten Wissenschaftler in einigen Regionen Deutschlands einen dramatischen Schwund. Der Rückgang wirkt sich auch auf andere Tiere aus: Fledermäuse, zahlreiche Amphibien und Vogelarten ernähren sich von Insekten und sind von ihnen abhängig.

Auch als Bestäuber von Wildblumen und Kulturpflanzen sind sie unersetzlich. Könnte der Anblick von Schmetterlingen, Hummeln und Glühwürmchen bald ein sehr seltener werden? Warum sterben die Insekten und wie können wir sie retten? Insekten sind wichtig. Wie wichtig sie sind, ist den meisten Menschen allerdings nicht bewusst: Rund 80 Prozent aller Wildpflanzen werden durch Insekten bestäubt, 35 Prozent unserer Lebensmittel hängen von der Bestäubung durch Insekten ab. Insekten bilden die Nahrungsgrundlage für viele Tiere und sie sind bei der Zersetzung organischer Masse nicht wegzudenken.
Der Film „KÄFER, HUMMELN, SCHMETTERLINGE – STERBEN DIE INSEKTEN AUS?“ rückt die Insekten in den Mittelpunkt. Die Dokumentation gibt Einblick in ihre Welt, Vielfalt und Schönheit. Sie berichtet über Menschen, die sich von Insekten haben faszinieren lassen. Vor allem möchten die Autoren für die Gefährdung der Insekten sensibilisieren, denn neuere Studien zeigen: Es gibt besorgniserregende Tendenzen in der Entwicklung nicht nur einzelner Arten, sondern der gesamten Insekten-Biomasse, die sogar in Naturschutzgebieten dramatisch schwindet.
Die Filmbeiträge versuchen Ursachen des Insektensterbens aufzuzeigen und bieten Lösungsansätze an, um dem Artenrückgang entgegenzuwirken. Manche Zeitgenossen mögen sich darüber freuen: Die Windschutzscheibe bleibt länger sauber, und das hektische Gefuchtel an der sommerlichen Kuchentafel auf der Terrasse könnte demnächst weniger heftig ausfallen. Für die biologische Vielfalt jedoch ist das eine schlechte Nachricht.
Die Folgen des Insektensterbens gehen weit über die „Bestäubungskrise“ hinaus. Auch Vogelarten wie Blaukehlchen, Mehlschwalbe oder Dorngrasmücke, die ohnehin schon unter der Zerstörung ihrer Lebensräume zu leiden haben, werden bei einem weiteren Rückgang ihrer wichtigsten Nahrung Probleme bekommen, genügend Nachwuchs aufzuziehen. Keine schöne Perspektive . . .