Großes Angebot an Ausbildungsstellen – Chance nicht nur für Schulabgänger
(ra) Das Angebot der gemeldeten Ausbildungsstellen erhöht sich um 109 auf 3.152. Bisher sind 447 Stellen noch unbesetzt , 81 mehr als vor einem Jahr. Und die Agentur für Arbeit in Deggendorf weiß am Donnerstag außerdem: Die Bewerberzahl erhöht sich um 109 auf 2.019 – davon haben 20 noch keine Zusage.
Die Aktivitäten am Ausbildungsmarkt halten in den nächsten Wochen noch an. Dennoch wird zum Ende September der statistische Abschluss des Beratungsjahres 2016/2017 bilanziert. „Obwohl die Zahl der gemeldeten Interessenten zur Vermittlung einer betrieblichen Berufsausbildungsstelle leicht zugenommen hat, konnte die Nachfrage der Ausbildungsbetriebe nach geeigneten Bewerbern, erneut nicht in gedeckt werden“, erläutert Barbara Breese, Vorsitzende der Agentur für Arbeit Deggendorf, das Ergebnis für den Agenturbezirk Deggendorf.
Die Bereitschaft der Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen, den künftigen Bedarf an Fachpersonal durch duale Berufsausbildung im Betrieb selbst zu decken, hat im Vergleich zu den Vorjahren nochmals zugenommen. Von Oktober 2016 bis September 2017 wurden 3.152 betriebliche Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das waren 109 oder 3,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Den stärksten Anstieg gab es im Bereich der Stadt Straubing, hier erhöhte sich der Stellenbestand im Vorjahresvergleich um 78 auf 773, ein Plus von 11 Prozent.
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Im Landkreis Deggendorf legte das Angebot um 39 auf 1.155 und im Landkreis Straubing-Bogen um 30 auf 653 gemeldete Ausbildungsstellen zu. Im Landkreis Regen hat sich das Angebot um 38 auf 571 Ausbildungsstellenangebote verringert. Zum Stichtag 30.September waren im Agenturbezirk noch 447 Ausbildungsstellen als unbesetzt gemeldet. Gegenüber gestellt, sieht man in der Zahl der Bewerberinnen und Bewerber (2.019), die sich bei der Berufsberatung im Zeitraum von Oktober 2016 bis September 2017 zur Vermittlung einer Berufsausbildungsstelle gemeldet hat, wie weit Angebot und Nachfrage auseinanderklaffen – trotz der Zunahme um 174 Bewerber.
Nach Regionen betrachtet, zeigen sich die meisten Bewerberzugänge im Vorjahresvergleich im Landkreis Straubing-Bogen (plus 91 auf 593) und in der Stadt Straubing (plus 32 auf 246), gefolgt vom Landkreis Regen mit plus 30 auf 455 und dem Landkreis Deggendorf um 21 auf 725. Mit einer Relation von 3,1 (gemeldeten Stellen zu gemeldeten Bewerbern) waren die Auswahlmöglichkeiten für die Jugendlichen in der Stadt Straubing am besten. Beinahe allen Bewerberinnen und Bewerber, welche das Dienstleistungsangebot der Agentur für Arbeit Deggendorf am Übergang von der Schule in die Ausbildung in Anspruch nahmen, konnten Berufsausbildungsstellen im dualen System vermittelt bzw. entsprechende Alternativen angeboten werden.
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Das Angebot von Einstiegsqualifizierungen, ausbildungsbegleitender Hilfen – insbesondere im theoretischen Teil der Ausbildung – und der assistierten Ausbildung, steht sowohl den Betrieben als auch vermeintlich schwächeren Bewerbern als Unterstützung der Sicherung des Ausbildungserfolges bei Bedarf zur Seite. Ein branchenübergreifendes Kooperationsmodell mit unterschiedlichen Phasen- beginnend mit dem Spracherwerb, einer anschließenden Einstiegsqualifizierung bzw. einem Praktikum beim Arbeitgeber, Erwerb von Teilqualifikationen bis zur Einmündung in ein duales Ausbildungsverhältnis und einer evtl. begleitenden weiteren Sprachförderung bietet auch Bewerbern mit Fluchthintergrund gute Unterstützung für einen erfolgreichen nachhaltigen Integrationsprozess.
In sieben Fällen mit Fluchthintergrund konnte dies zum Ausbildungsbeginn 2017 realisiert werden. „Zum Ende September hatten von insgesamt 2.019 gemeldeten Bewerbern (darunter 45 mit Fluchthintergrund) 20 noch keine Zusage bzw. hatten sich bis dahin noch nicht entschieden. Das waren 14 mehr als vor einem Jahr. Bis zum Jahresende werden auch diese Bewerber entsprechend versorgt sein“, ist sich Josef Flingelli sicher. Weiter ist ihm wichtig, auf folgendes hinzuweisen: „Das große Angebot an noch verfügbaren dualen Ausbildungskapazitäten richtet sich nicht nur an Schulabgängerinnen und Schulabgänger, sondern bietet auch jungen Erwachsenen, die bisher nicht an eine qualifizierte Ausbildung gedacht haben, eine hervorragende Chance diesen Weg jetzt doch noch einzuschlagen.
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Auch kann es für Studierende interessant sein, erst einen dualen Berufsabschluss zu erwerben, als Basis für einen späteren Studiengang“, so die Anregung von Josef Flingelli, Bereichsleiter der Arbeitsagentur. Grundsätzlich besteht noch die Möglichkeit des Einstieges in die diesjährige Ausbildung, man sollte sich dazu jedoch schnellstmöglich mit der Berufsberatung bzw. der Arbeitsvermittlung bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter in Verbindung setzten. Hier erfährt man auch mehr zu den berufsvorbereitenden und ausbildungsbegleitenden Hilfen bzw. zur Unterstützung im Rahmen der beruflichen Weiterbildung etwa in Form einer betrieblichen Ausbildung – die im Übrigen auch in Teilzeitform denkbar ist – die Arbeitsagentur und Jobcenter im Einzelfall beitragen.
Foto: Bernd Sterzl /pixelio