Gestiegenes Geflügelpestrisiko im Raum Straubing
(ra) In Bayern steigt derzeit das Risiko für Geflügelpestausbrüche. Laut aktuellen Beobachtungen sind seit Oktober 2024 bereits 72 Fälle von hochpathogener aviärer Influenza (HPAI) bei Wildvögeln festgestellt worden. Zudem kam es bayernweit zu acht Ausbrüchen in Geflügelhaltungen. Dazu ein Rathaussprecher: „Auch wenn im Stadtgebiet Straubing bisher keine infizierten Wildvögel nachgewiesen wurden, wird das Risiko einer Einschleppung in lokale Bestände als hoch eingestuft.“

Besonders Hühner und Puten sind für das Virus anfällig. Eine Infektion führt innerhalb weniger Tage zu Benommenheit, reduzierter Legeleistung und stark erhöhten Sterberaten. Geflügelhalter sollten daher verstärkt auf Krankheitsanzeichen achten und bei Auffälligkeiten umgehend einen Tierarzt konsultieren. Bereits der Verdacht auf das Vorliegen der Erkrankung muss unverzüglich dem Veterinäramt gemeldet werden, da es sich bei der Geflügelpest um eine anzeigepflichtige Tierseuche handelt.
Wichtige Maßnahmen zum Schutz der Geflügelbestände
Um das Risiko einer Übertragung zu minimieren, sind strikte Biosicherheitsmaßnahmen erforderlich. Diese umfassen unter anderem:
- Regelmäßige Reinigung und Desinfektion von Ställen und Geräten,
- Konsequente Personalhygiene,
- Maßnahmen zur Vermeidung des direkten und indirekten Kontakts zwischen Hausgeflügel und Wildvögeln, insbesondere Wassergeflügel wie Enten, Schwäne und Gänse.
Detaillierte Informationen zu geeigneten Schutzmaßnahmen sind auf der Website des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (www.lgl.bayern.de) unter der Rubrik „Tiergesundheit“ abrufbar.
Aktuell gibt es noch keine behördliche Anordnung zur Stallpflicht für Geflügel. Dennoch wird Geflügelhaltern empfohlen, sich frühzeitig auf eine mögliche Aufstallungspflicht vorzubereiten, um im Bedarfsfall eine tierschutzgerechte Unterbringung der Tiere sicherzustellen. Das städtische Amt für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärwesen überwacht die Situation laufend und behält sich entsprechende Maßnahmen vor.
Hinweise für die Bevölkerung
Laut Einschätzung des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) ist das Risiko einer Übertragung der Geflügelpest auf den Menschen in der EU weiterhin gering. Dennoch wird dringend davon abgeraten, tote oder kranke Wildvögel zu berühren.
Beim Fund eines verendeten Wasser-, Raben- oder Greifvogels wird um eine Meldung an das städtische Amt für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärwesen gebeten. Die Fundstelle sollte möglichst genau beschrieben und idealerweise mit Geokoordinaten angegeben werden.
Für Rückfragen stehen die Fachleute des Veterinäramtes unter der E-Mail-Adresse veterinaeramt@straubing.de oder telefonisch unter 09421/94462210 zur Verfügung.