18. Juli 2025
Gesundheit

Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung ist effektiv

(djd) Noch Anfang der 70er Jahre war Gebärmutterhalskrebs – medizinisch Zervixkarzinom – die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Seit 1971 die gesetzliche Früherkennung mit dem sogenannten Pap-Test eingeführt wurde, ist er auf Platz zwölf zurückgefallen, und die Sterbewahrscheinlichkeit hat sich mehr als halbiert.

Der Pap-Test gilt deshalb als beispielhaft für eine erfolgreiche Früherkennungsuntersuchung. Ein Grund dafür ist, dass mit seiner Hilfe oft schon Krebsvorformen erkannt und entfernt werden können, bevor sich ein „echter“ Krebs entwickelt. Frauen ab 20 Jahren können die Untersuchung jährlich kostenlos in Anspruch nehmen.

Alle Frauen ab 20 Jahren können an der Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung teilnehmen. Nach oben gibt es keine Altersbegrenzung. – Foto: djd/DKFZ

Was passiert beim Pap-Test?

Nach einer Anamnese und allgemeinen Untersuchung wird mit einem kleinen Spatel oder Bürstchen ein Zellabstrich vom Muttermund und aus dem Gebärmutterhalskanal entnommen. Das kann etwas unangenehm sein, tut aber nicht weh. Die Probe wird dann in ein Labor geschickt und von einem Spezialisten beurteilt. Das Ergebnis wird in Pap-Kategorien angegeben: Pap 0 bedeutet „nicht beurteilbar“, das hat meist technische Gründe und der Test muss dann wiederholt werden.

Die Kategorien I bis V reichen von „unauffällig“ über „leicht entzündet“ und „zweifelhaft“ bis hin zu „Krebsverdacht“, „Krebsvorstufe“ und „Krebs“. Je nach Einstufung wird dann entweder nichts unternommen oder über weitere Tests beziehungsweise Behandlungen entschieden. Wer mehr über das Thema erfahren möchte, kann sich beim Krebsinformationsdienst unter der kostenlosen Rufnummer 0800 – 420 30 40 beraten lassen oder unter www.krebsinformationsdienst.de nachschauen

Dem Auslöser auf der Spur

Eine weitere Möglichkeit zur Früherkennung bietet der HPV-Test, mit dem sich Humane Papillomviren (HPV) am Gebärmutterhals nachweisen lassen. Sie gelten als Hauptauslöser für Zervixkarzinome. Allerdings bedeutet die Anwesenheit von Viren nicht, dass tatsächlich Krebs entstehen wird. Oft heilen HPV-Infektionen auch folgenlos wieder aus. Mit dem HPV-Test können Befunde genauer abgeklärt oder der Verlauf nach einer Operation überwacht werden. Im Rahmen der gesetzlichen Früherkennung wird Frauen ab 35 Jahren zukünftig der HPV-Test kombiniert mit dem Pap-Abstrich angeboten.