Früh übt sich – auch beim Kreuzchen machen
(ra) Ein freiheitlich-demokratischer Rechtsstaat lebt von der Mitwirkung der Bürger, in besonderem Maße auch von ihrer Beteiligung an Wahlen: Damit Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren diese zentrale Teilhabe an der Demokratie üben können und um sie für das politische Geschehen zu interessieren, wird am Freitag, 17. September 2021 wieder die sogenannte U18-Wahl durchgeführt.
![](https://i0.wp.com/regio-aktuell24.de/wp-content/uploads/2021/07/2021-07-27_08-800.jpg?resize=800%2C398&quality=89&ssl=1)
Eineinhalb Wochen vor den echten Wahlen der Kommunalparlamente, zum Landtag, zum Bezirkstag oder zum Europa-Parlament sind in vielen Städten und Gemeinden der Region Landshut in den vergangenen Jahren U18-Wahlen durchgeführt worden. Jetzt sind die wieder die Bundestagswahlen an der Reihe. Wie der Koordinator der Aktion in der Region Landshut, Geschäftsführer des Kreisjugendrings Helmut Lipfert, erläutert, schließt sich damit der Kreis: Das Projekt hatte vor vier Jahren mit der Bundestagswahl begonnen und ist damit der fünfte Probe-Urnengang dieser Art in Stadt und Landkreis Landshut.
Zusammen mit der Kommunalen Jugendarbeit (KOJA) des Landkreises sowie der kreisfreien Stadt Landshut ziehen auch in der fünften Auflage der U18-Wahlen mehrere Partner an einem Strang: der Kreisjugendring und der Stadtjugendring Landshut, die Evangelische Jugend Landshut und die Katholische Jugendstelle Landshut.
Übung macht den Meister, auch bei Wahlen. Gerade bei den Wahlen zum Bundestag wird der Unterschied und die Bedeutung zwischen der Erst- und der Zweitstimme deutlich: Während mit der Erststimme der Direktkandidat des jeweiligen Bundeswahlkreises bestimmt wird, kommt der Zweitstimme eine grundsätzlichere Bedeutung zu: Sie entscheidet über die Mehrheitsverhältnisse der einzelnen Parteien innerhalb des zukünftigen Bundestages. Ein feiner Unterschied im Ausdruck, aber eine große Tragweite im Ergebnis.
Daher ist es nach Lipferts Worten eine wertvolle und praxisbezogene Erfahrung, wenn die jungen Wähler von morgen bei der U18-Wahl mit originalgetreuen Stimmzetteln diese Wahlen kennenlernen. Die U18-Stimmzettel haben zwar aus eine andere Farbe als die Originale – dennoch werden die Grundsätze des Wahlrechts voll erfüllt. Denn die Bundestagsabgeordneten werden nach Artikel 38 des Grundgesetzes in „allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl“ bestimmt. All diese Punkte fließen auch in die U18-Wahl ein, auch wenn das Wahlergebnis keine rechtliche Bindung hat. „Zu sehen, welche Themen die Wähler von morgen bewegen, ist aber ein wichtiger Anhaltspunkt für die Politik von heute“, waren sich Landrat und Oberbürgermeister einig, die sich bei den Organisatoren herzlich für die Vorbereitung und Durchführung der U18-Wahlen bedankten.
Im Landkreis machen folgende Gemeinden mit
- Altdorf, Mittelschule
- Buch am Erlbach, Jugendschuppen
- Ergolding, Jugendtreff
- Ergoldsbach, Mittelschule
- Furth, Maristen Gymnasium und Jugendraum
- Hohenthann, Grundschule
- Kumhausen, Gemeindezentrum
- Niederaichbach, Jugendtreff
- Pfeffenhausen, Turnhalle der Grund-/Mittelschule
- Rottenburg a.d. Laaber, Jugendtreff/Mittelschule
- Tiefenbach, Rathaus und Mittelschule
- VG Gerzen: Grund- und Mittelschule Gerzen
- Vilsbiburg, Jugendzentrum
- Wörth a.d. Isar, Jugendzentrum
In der Stadt Landshut können die Jugendlichen bis 18 Jahren am Rathausvorplatz, am Ländtorplatz, im Nachbarschaftstreff DOM, in der Mittelschule St. Nikola oder in der Staatlichen Berufsschule 1 ihre Stimmen abgeben. Natürlich werden in allen Wahllokalen die Hygienevorschriften eingehalten.
Infos rund um die Aktion findet man auf der Internet-Seite www.u18-landshut.de. Dort werden dann auch die ausgezählten Wahlergebnisse veröffentlicht.